MAK On Tour: Kollegialität und Kontroverse

Donnerstag, 01. Januar 1970 - 01:00 Uhr

MAK

08:30 Uhr Abfahrt Wien (MAK)
ca 19:00 Uhr Ankunft in Wien

Preis regulär: € 40
für MAK-JahreskartenbesitzerInnen: € 36
(Fahrt, Stadtrundgang, Ausstellungseröffnung und Führung durch das Josef Hoffmann Museum, Brtnice)

Josef Hoffmann und die Architekten der Mährischen Moderne aus der Wagnerschule in Wien

Josef Hoffmann Museum, Brtnice*
nám?stí Svobody 263, 58832 Brtnice, CZ
* Eine gemeinsame Expositur der
Mährischen Galerie in Brno und des MAK Wien

KOLLEGIALITÄT UND KONTROVERSE. Josef Hoffmann und die Architekten der Mährischen Moderne aus der Wagnerschule in Wien ist die zehnte Ausstellung zu Leben und Werk Josef Hoffmanns (1870–1956) im Josef Hoffmann Museum, Brtnice, und stellt Hoffmanns Œuvre jenem von zwei weiteren Wagner-Schülern gegenüber. Wie Hoffmann gehörten auch Joseph Maria Olbrich (1867–1908) und Leopold Bauer (1872–1938) einer Generation talentierter Architekten aus der mährischen Provinz an, welche die Baukunst in Wien um 1900 entscheidend prägten. Eine gezielte Auswahl von ca. 50 Zeichnungen, Fotos und Texten skizziert ihre Rolle für die Baukunst der kaiserlichen Hauptstadt in Wien um 1900 und thematisiert den Beitrag Hoffmanns zur architektonischen Erneuerung in Mähren.

Hoffmanns Ausbildung und Karriere als Architekt verlief über weite Strecken parallel zu jenen von Olbrich und Bauer. Alle drei waren nicht nur Wagner-Schüler, sondern auch Mitglieder des „Siebener Clubs“, einer Vorfeldorganisation der Secession, gegründet von Studierenden der Akademie für bildende Künste in Wien und Gründungsmitglieder der Wiener Secession. Hoffmann und Bauer besuchten gemeinsam die Staatsgewerbeschule in Brünn und machten beide im Jahr 1896 an der Wiener Akademie für bildende Künste ihren Abschluss. Neben ihrer Mitarbeit im Atelier Otto Wagners verband sie ihre Publikationstätigkeit für die Zeitschrift Der Architekt. Bereits in ihrer Haltung gegenüber ihrem Lehrmeister Wagner manifestierte sich eine kontroverse Beziehung: Während Hoffmann Zeit seines Lebens Anhänger Wagners blieb und mit ihm gemeinsam in den Jahren 1898 und 1899 das Secessionsgebäude errichtete, wurde Leopold Bauer vom anfänglichen Befürworter zum scharfen Kritiker.

Bauers Schritt in die Selbstständigkeit, nach zweijähriger Arbeit in Wagners Atelier, markierte den Bruch mit dem Lehrer und ebnete den Weg in eine eigenständige stilistische Entwicklung: seine ursprünglich modernistisch geprägte Linie wich einer „neuen Klassik“. In direkten Kontakt mit dem Werk Hoffmanns trat Bauer mit der Aufstockung des Sanatoriums Purkersdorf (1925–1926), die gegen Hoffmanns Willen erfolgte, sowie mit der Errichtung der Villa für den Leiter der Heilanstalt (1907–1908).

Der von Wagner besonders geschätzte und für seine Nachfolge vorgesehene Olbrich entzog sich dem Wettkampf und ging nach Deutschland. Hoffmann übernahm Olbrichs Auftrag für die Villenkolonie „Hohe Warte“, als dieser im Jahr 1899 von Großherzog Ernst Ludwig von Hessen zur Mitbegründung und Errichtung der Künstlerkolonie Mathildenhöhe nach Darmstadt berufen wurde. Dort entwickelte er den Gedanken des Gesamtkunstwerks in der Praxis weiter und gelangte von den anfänglichen kurvilinearen Formen zu einer Tektonik des Materials.

Jeweils individuell widmeten sich alle drei Wagner-Schüler dem Ansatz einer Allgestaltung von Gebäude und Innenraum und beschäftigten sich folgerichtig auch mit dem Entwerfen von Interieurs, Möbeln und Objekten.

Räumlich wie thematisch fließen die Exponate der Ausstellung KOLLEGIALITÄT UND KONTROVERSE. Josef Hoffmann und die Architekten der Mährischen
Moderne aus der Wagnerschule in Wien in die Dauerausstellung JOSEF HOFFMANN: Inspirations ein, die seit 2009 zu sehen ist und mit Objekten und Entwürfen den künstlerischen Inspirationen Hoffmanns an seinem Geburtsort Brtnice nachspürt.

Josef Hoffmann Museum, Brtnice
Sein barockes Geburtshaus in Brtnice gestaltete Josef Hoffmann 1907 nach den Gestaltungskonzepten der Wiener Werkstätte um. Bereits 1992 war das MAK mit der Ausstellung Der barocke Hoffmann in Brtnice präsent. Seit 2006 wird das Haus vom MAK und der Mährischen Galerie in Brno als Josef Hoffmann Museum gemeinsam geführt. Im Rahmen dieser Kooperation wurden bisher folgende Ausstellungen realisiert: JOSEF HOFFMANN. Ein unaufhörlicher Prozess (2005), JOSEF HOFFMANN – CARLO SCARPA: Das Sublime in der Architektur (2006), JOSEF HOFFMANN – ADOLF LOOS: Ornament und Tradition (2007), JOSEF HOFFMANN – DONALD JUDD: Hypothese (2008), die Dauerausstellung JOSEF HOFFMANN: Inspirations (2009), REWRITING THE SPACE: Dorit Margreiter/Josef Hoffmann (2010), JOSEF HOFFMANN – OSWALD OBERHUBER: Allgestaltung und Entwurf (2011), JOSEF HOFFMANN/STANISLAV KOLÍBAL: Linie – Fläche – Raum (2012) und zuletzt JOSEF HOFFMANN – FRIEDRICH KIESLER: Contemporary Art Applied (2013).

Termin

nicht in wien
Eröffnung, Josef Hoffmann, Architektur
Donnerstag, 01.01.1970 01:00
bis Sonntag, 26.10.2014
MAK
Stubenring 5
1010 Wien
- Josef Hoffmann Museum, namesti Svobody 263, 58832 Brtnice
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