A Loss Of Control

Donnerstag, 22. Mai 2014 - 19:00 Uhr

Super

Eva Engelbert
Sonia Leimer
Angelika Loderer
Luiza Margan
Female Obsession
Isa Rosenberger
Nicole Weniger & Vincent Bauer

Kuratiert von Ursula Maria Probst

Am Donnerstag, den 22. Mai 2014 eröffnet um 19 Uhr im Kunstraum 'SUPER' die von Ursula Maria Probst kuratierte Ausstellung 'A Loss of Control'. Es werden Arbeiten von den in Wien, Feldbach und Rijeka lebenden KünsterInnen Eva Engelbert, Sonia Leimer, Angelika Loderer, Luiza Margan, Female Obsession, Isa Rosenberger, Nicole Weniger und Vincent Bauer gezeigt.

A LOSS OF CONTROL (What’s next) bricht mit falschen Erwartungen, dass Handeln auf Kontrolle basiert. Intuition trifft auf kritische künstlerische Konzeptionen im Umgang mit Materie, Medium, Gesellschaft und Raum mit methodischem Kalkül, frei von überhitzten schnellen Schlüssen und dennoch bleibt das Ende nicht offen.

Auf der Suche nach dem Augenblick des Kontrollverlusts? Ein Kontrollverlust entsteht, wenn die Komplexität von Interaktionen unsere Aufnahme- und Vorstellungsfähigkeiten übersteigt. Wenden wir uns kurz dem Begriff der Kontrolle zu. Etymologisch stammt der Begriff aus dem französischen „contrôle“, in älterer Schreibweise „contrerolle“ zu französisch. „contre“ - „gegen“ und „rôle“ – „Rolle, Register, Liste“ — Die „Contre Role“ bezeichnet ursprünglich ein „Gegenregister zur Nachprüfung von Angaben eines Originalregisters“. Kontrolle abgeleitet vom Register ist externalisiertes Gedächtnis und der Versuch mithilfe eines Archivs, die Zukunft durch die Erwartungswerte der Vergangenheit zu ersetzen. Im Sinne Jacques Deleuze wäre eine Kontrollgesellschaft eine Gesellschaft der Vorhersagbarkeit, eine Gesellschaft ohne Zukunft – das heißt ohne Ereignis. Durch gegenwärtige Datenflüsse finden enorme Verschiebungen statt. Anstelle einer Achivologie tritt heute eine Queryologie, eine Wissenschaft der Abfragesysteme. Wer persönliche Daten in soziale Netzwerke wie Facebook eingibt, weiß weder zum Zeitpunkt des Eingebens noch später genau, von wem die Daten genutzt werden. Daten aus Social Networks werden in Massen weitergegeben, verschlüsselte Verbindungen geknackt. 2013 ging als das Jahr der Datenschmelze in die Geschichte ein. Mitschwingt hier ein Phänomen, das Forscher als das Privacy-Paradox bezeichnen. Obwohl der Schutz von Privatsphäre als sehr wichtig empfunden wird, wird wenig dafür getan. Also ein Kontrollverlust, der auf einen Effekt der Gegenkontrolle trifft.

In dem Projekt A LOSS OF CONTROL (What’s next) geht es allerdings auch um andere Dinge, wie das Produzieren von Raumfeldern, Raumspiralen ohne dabei zwangsläufig in einen Clinch mit diversen Post-Paradigmen der Moderne zu geraten. Wie wirken Kunst, Ästhetik und Architektur ineinander oder aufeinander? Welche Ökonomien und Konfigurationen von Raum resultieren daraus? Welches Verhältnis existiert zwischen Kunst als installatives, skulpturales oder mediales Element zum Volumina von Baukörpern. Wie greift Kunst in Bestehendes ein und definiert so aufs Neue das Verhältnis von und zwischen Gegenwart und Geschichte. Mit Geschichtspolitik befasst sich beispielsweise Isa Rosenberger in ihrem Video „Espiral“ (2010/2012) und verknüpft diese mit performativen tänzerischen Choreografien.

Text: Ursula Maria Probst

Termin

hAmSteR Events
Eröffnung, Gruppenausstellung
Donnerstag, 22.05.2014 19:00
Super
Schönbrunnerstrasse 10
1050 Wien
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