Christiane Baumgartner. Mit Abstand betrachtet
Mittwoch, 19. März 2014 - 15:00 Uhr
Universität für angewandte Kunst
Vortrag
Die 1967 geborene Baumgartner ist mit ihren monumentalen Holzschnitten basierend auf Video-Stills bekannt geworden. Zusammen mit u.a. Gerd & Uwe Tobias gehört sie zu einer neuen Welle von KünstlerInnen, die Druckgrafik auf der gleichen Ebene wie Malerei und Fotografie stellen - und damit Erfolg in der Kunstwelt erzielt haben.
Christiane Baumgartners Arbeit befasst sich mit der Konvergenz von Geschwindigkeit und Stillstand. Der Begriff „Zeit“ wird im künstlerischen Prozess ihrer Holzschnitte, die auf langwierige Handarbeit mit all den begleitenden Ungenauigkeiten und Fehlern basieren, radikal verhandelt. Das jeweilige "Original", ihre Bildvorlage, wird aus einem fast unendlichen Konvolut von digitalen erzeugten Bilder, ausgesucht. Durch Auswahlsprozess, Motivwahl und Transformation ins handwerklich gefertigte Bild, schafft die Künstlerin dass ihr Ausgangsbild in einen vollkommen neuen Zustand überführt wird.
Christiane Baumgartner lebt und arbeitet in Leipzig. Sie hat dort an der HGB sowie am Royal College of Art in London studiert. 2014 wurde ihr Werkkatalog "White Noise" von Scheidegger & Spiess herausgegeben. Eine gleichnamige Ausstellung ist derzeit im Centre de la Gravure in La Louvière zu sehen und wird danach im Museum Kunstpalast in Düsseldorf sowie im Musée d’art et d’histoire, Genéve, gezeigt.