IKA lecture series: Ten Informants - Franz Oswald

Montag, 03. März 2014 - 19:00 Uhr

Akademie der bildenden Künste Wien

Vortrag von Franz Oswald im Rahmen der Vorlesungsreihe "Zehn Informanten – Der andere Blick auf Ökologie, Nachhaltigkeit, Kulturelles Erbe" am Institut für Kunst und Architektur 2013|2014.

"Warum sollte man sich daher nicht auf die Stadt anstelle der Fabrik als wichtigsten Ort der Mehrwertproduktion konzentrieren?" - David Harvey

Beim Stadtlabor Buranest, Äthiopien, handelt sich um einen Versuch, die Voraussetzungen für die städtisch kooperative Mehrwertproduktion auf Basis von Landwirtschaft zu schaffen, anstatt in gewohnter und individueller Subsistenzwirtschaft zu verharren. Der Versuch wird in direkter Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung ausgeführt. Er dient als Erfahrungshintergrund und Grundlage für die Realisierung einer Vielzahl weiterer Landstädte in der Region Amhara.
Der gegenwärtig vor Ort laufende Versuch ist explizit die Weiterführung eines bereits vor knapp zwei Jahrzehnten in Äthiopien initiierten, aber stillen Transformationsprozesses. Er verändert den Alltag tradierter, auf Familienhaushalte gestützter Bauernkultur zu modernen, kommunal städtischem Zusammenleben.
Die Transformation bringt eine Reihe von Schlüsselgeschehen hervor, die im Vortrag identifiziert und kurz diskutiert werden. Vor diesem Hintergrund ergeben sich zum Rahmenthema der Vortragsreihe ungewohnte, eventuell neue Perspektiven zum postulierten 'anderen Blick' auf Nachhaltigkeit, Ökologie und kulturelles Erbe. Die Lessons learned aus dem Stadtlabor Buranest, Äthiopien, lassen sich zu sechs Thesen zum Recht auf Stadt zusammenfassen. Am Ende werden sie als ein vorläufiges Fazit vorgeschlagen und zur Diskussion gestellt.

CV
Franz Oswald, Professor emeritus für Architektur und Städtebau der ETH Zürich; Programm Leader in Singapore, ETHZ Future City Laboratory; Experte für Curriculum Reform, Addis Ababa University, Äthiopien; Lady Davis Visiting Professor, Technion, Haifa; Gastprofessuren in USA und Europa.
Seit 1974 eigenes Büro für Architektur und Stadtforschung (AUS) in Bern. Projekte, Bauten und Städtebauliche Gutachten im In- und Ausland, hauptsächlich für Wohnungs- und Siedlungsbau; diverse Auszeichnungen.

Wettbewerbsjuror im In- und Ausland, Mitglied akademischer Kommissionen, wissenschaftlicher Beiräte und der Eidgenössischen Forschungskommission Wohnungswesen. Vorsteher des D-ARCH und ORL (Institut für Orts-, Regional- und Landesplanung) ETH Zürich. Präsident-SCUPAD (Salzburg Congress for Urban Planning and Development); Gründungspräsident von NESTown Group, Bern.

Publikationen über Architektur, Lehre im Entwerfen und Städtebau, z.B.: Franz Oswald und Peter Baccini: Netzstadt: Einführung zum Stadtentwerfen, 2003; Franz Oswald und Nicola Schüller (Hrsg.): Neue Urbanität - das Verschmelzen von Stadt und Landschaft, 2003; Peter Baccini und Franz Oswald (Hrsg.): Netzstadt: Transdisziplinäre Methoden zum Umbau urbaner Systeme, 1998.

Zehn Informanten - Der andere Blick auf Ökologie, Nachhaltigkeit, Kulturelles Erbe
Das Zusammenspiel von Ökologie, Nachhaltigkeit und Kulturellem Erbe (ESC) beschreibt ein unserer Baukultur übergeordnetes Bezugssystem. Während die Ökologie die Gesamtheit der Wechselbeziehungen zwischen den Lebewesen untereinander und zu ihrer (auch gebauten) Umwelt umfasst, garantieren Nachhaltigkeit und Kulturelles Erbe die kontinuierliche Entwicklung unterschiedlichster (dynamischer) Wertesysteme. So beschreiben die Themen der Plattform ESC des IKA auch die Koordinaten des architektonischen Entwurfs und die Genealogie des Designs.

Die Vortragsreihe 2013/2014 des IKA versucht, die Potentiale dieser Begriffe in Bezug auf die Architektur, ihre Produktionsbedingungen und möglichen sozio-kulturellen Wirkungskreise von der spezifischen Position des Architekturinstituts einer Kunstakademie her auszuloten. Dazu gehört einerseits eine kritische Hinterfragung der oft einseitig technologischen (Ökologie/Nachhaltigkeit) oder konservierenden (Kulturelles Erbe) Auslegung dieser inflationär verwendeten Begriffe ebenso wie der Versuch ihrer Neupositionierung im Architekturdiskurs.

Zehn Informantinnen und Informanten aus unterschiedlichsten Disziplinen (z.B. Wissenschafts- und Ökologiegeschichte, Synthetische Biologie, Bildende Kunst, Ökologischem Urbanismus, aber auch Klima-Engineering und Architektur bzw. Landschaftskonstruktion) offerieren einen vertieften, einen anderen Blick auf die scheinbar bekannten Thematiken und ubiquitären Begriffe. In der Diversität der dargelegten Positionen spiegelt sich die Komplexität des zur Diskussion stehenden Themenfeldes. Es sollen Fragen provoziert werden, ob, wie und warum die vorgestellten Sicht- und Verfahrensweisen in eine vielschichtig reflektierende architektonische Praxis übersetzt werden können oder sollen - in Richtung einer Architektur, die ihr komplexes Verhältnis zur Natur wie zur konstruierten Umwelt und ihre nicht-statische Position in der (Zeit-)Geschichte zu spiegeln vermag. (Hannes Stiefel)

03/03/14 Franz Oswald
24/03/14 Rachel Armstrong
28/04/14 Mark Smout / Laura Allen
19/05/14 Baerbel Mueller & Faustin Linyekula
02/06/14 Hannes Stiefel

Termin

Ameisen Urbanismus
Franz Oswald, Architektur, Vortrag
Montag, 03.03.2014 19:00
Akademie der bildenden Künste Wien
Schillerplatz 3
1010 Wien
- R211a
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