Artist Quarterly - Benjamin Eichhorn

Donnerstag, 16. Januar 2014 - 17:00 Uhr

Sotheby´s Wien

Die Ausstellung zeigt eine raumbezogene installative Zusammenstellung von Fotoarbeiten und Objekten, die sowohl inhaltlich als auch formal aufeinander abgestimmt sind und zugleich auch den Ort der Ausstellung an sich thematisieren.

Für die Werkserie JULIETTES GARDEN, 2014 fotografierte der Künstler Garten- oder Handwerkzeuge, Beile und Harken, die er zuvor mit einem dekorativen Stoffmuster überzogen hat. Benjamin Eichhorn wählt dafür bekannte Gebrauchsgegenstände aus, die, so der Künstler, nicht mehr hinterfragt werden müssen, da sie allgemein bekannt und im funktionalen Alltag fest integriert sind. Der Stoff verschleiert einerseits die Schärfe der Messer, Beile und Zangen verweist jedoch gerade durch das gewählte Dekor metaphorisch auf die Gewalt und Rohheit der Werkzeuge.

Die Arbeiten der Serie JULIETTES GARDEN setzt Benjamin Eichhorn in einen Dialog mit STILL, 2014 einer zeitgenössischen Interpretation des, vor allem in der Malerei, traditionellen Sujets. Das Stillleben mit Blumenstrauß stellt mit Dekorstoff überzogene Möbel oder Objekte vor üppig gemusterte Hintergründe. Der dreidimensionale Gegenstand verbindet sich mit dem Tapeten- bzw. Stoffdekor und der Künstler spielt gekonnt mit den Parametern von plastischer Ausgestaltung und zweidimensionaler Fläche sowie mit fotografischer Unschärfe und präziser Aufnahme. „Der Blumenstrauß im Stillleben schloss neben der Schönheit des Motivs ihre Vergänglichkeit mit ein. In der Fotografie wird das Vergängliche jedoch übergangen, die aus Kunststoff gefertigte Blumenpracht verweigert sich dem Verwelken. Wie die Fotografie den Moment für die Zeit einfriert, so wird auch der Blumenstrauß unverändert bestehen. Fotografie und Strauß sind in gewisser Weise evident und tragen zur Starrheit die dem Bild eigen ist, bei. Die Rauheit und Gewalt, die den eingenähten Stemmeisen anhaftet, wird zum Attribut des Straußes.“ Er wird zum Mittelpunkt einer unheilvollen Stimmung, die dem Verborgenen des Ornaments des nur vordergründig harmlosen biederen Dekorstoffs anhaftet.
Die Ergänzung der Ausstellung mit realen Objekten ist charakteristisch für das Werk von Benjamin Eichhorn. Der Medienwechsel, so der Künstler „ist für mich von großem Interesse, und behandelt neben den unterschiedlichen technischen Möglichkeiten auch unterschiedliche Wahrnehmungsstränge. Während das Objekt in der Gegenwart verankert ist, verweist die Fotografie auf Vergangenes.“

(Auszug aus dem Text zur Ausstellung von Silvie Aigner, Kuratorin Bäckerstrasse4 im Gespräch mit Benjamin Eichhorn, Dezember 2013)

Termin

hAmSteR Events
Installation, Foto, Benjamin Eichhorn
Donnerstag, 16.01.2014 17:00
Sotheby´s Wien
Herrengasse 5
1010 Wien
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