TBA21 Supper Club: (4) Erick Beltrán

Donnerstag, 12. Dezember 2013 - 19:00 Uhr

TBA21/Augarten

(4) Erick Beltrán - SYNÆSTHETIC BANQUET - MEMORY

TBA21 freut sich, Sie zum vierten TBA21 Supper Club, der neuen Winter Performance-Serie im Restaurant die AU einzuladen: Eine Location, zwei Kuratoren, ein Chefkoch und mehrere, speziell zu diesem Event eingeladene KünstlerInnen bieten eine neue Erfahrung von Essen, Performance und Kunst.

(4) Erick Beltrán - SYNÆSTHETIC BANQUET - MEMORY
Für SYNÆSTHETIC BANQUET - MEMORY hat der mexikanische Künstler Erick Beltrán ein spezielles Menü entworfen, das die Basis für Wissen und Erfahrung durch das Prinzip der Synästhesie (Synästhesie vom Griechischen "syn" = zusammen und "aisthesis" = wahrnehmen) bildet. Synästhesie ist eine spezifische Fähigkeit, die die gleichzeitige Wahrnehmung verschiedener (oder sogar) aller Sinne, eine Zusammenführung der Sinne, oder der automatische Auslöser eines Sinnes durch den anderen, eines anderen Gefühls beschreibt…: Farbe-Buchstaben-Zahl-Geruch-Geschmack… Synästhesie ist ein wissenschaftliches Forschungsfeld in vielen verschiedenen universitären Einrichtungen, unter anderem dem Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Boston:

„Seit langem existiert eine gemeinsame Tradition zwischen Ernährung und Denken. Diese Gesten wurden von den antiken Griechen in Symposia übertrieben, in denen auf die gleiche Art und Weise Dyonisos’ Terrain von Apollo besucht wurde wie sich Bachantinnen von schlauen apollonischen Vorträgen vereinnahmen ließen. Aus diesem Ansatz heraus entwickelte St. Augustin das Konzept des „cogitere“, ein doppeltes Handeln in dem gleichzeitig das Verstreute gesammelt und assimiliert wird. Die klösterliche Angewohnheit, während dem Essen Gebeten und Lesungen zu lauschen, wurde mit der Idee der Wörter als Nahrung assoziiert. Dies führte weiter zur Metapher des Gedächtnis als Magen, welches nicht nur das Schmecken, sondern auch die Verdauung/Verarbeitung der Wörter voraussetzte, wie es in mittelalterlichen Schriften zu sehen ist, in denen die Initialen angeknabbert sind. Über etwas zu reflektieren, sich an etwas zu erinnern, ist wie Rumination. So gesehen können Paläste, Theater, Stiegen und Lesemaschinen, die alle aus einer Tradition der Mnemonik heraus stammen, als (über)große Küchen wahrgenommen werden, in welchen fantastische Gerichte kreiert werden. Die alchemistischen Eigenschaften der Elemente werden zusammen zu Zeichen und Attribute von Dingen, die jene verändern, die sie probieren. Das Wiener Kapitel des „synästhetischen Banketts“ wird sich all diese Prozesse zum Leitmotiv machen.
Synästhesie (Sinne, die sich auf mysteriöse Art und Weise von anderen ableiten lassen) zu analysieren, ist ein Versuch, die Welt und deren Wahrnehmung als eine Vielzahl an Erfahrungen zu beschreiben. In dieser leeren Metapher ergeben Ideen in alle Richtungen schwer Sinn. Das Gedächtnis wird unser Leitfaden für diese Bankett sein, das uns Ramon Llull, Giordano Bruno, die großen historischen Mnemonisten, die neue lateinamerikanischen Ära, Wunderkammern und kombinatorische zeitgenössische System-Territorien näher bringen wird.“ Erick Beltrán


Der in Barcelona lebende Künstler Erick Beltrán (*1974, Mexiko) behandelt in seinen Arbeiten die Universalität durch Modelle kultureller Konstruktionen (die Anordnung von Bildern, Klassifizierung von Texten, Diagramme/ Organigramme, kognitive Bedeutungen, Wertsysteme…) aus einer „panpsychischen“ Perspektive. Der spezifische Rahmen, in dem Beltrán seine Fragen stellt, erweitert sich immer zu einer unendlichen „kosmischen“ Komplexität.

Beltráns Arbeiten wurden unter anderem an der Manifesta 8, den Lyon-, Mercosul-, Taipei-, Athen-, und Periferic-Biennalen, dem Musac, León, Macba, Barcélona, Malba, Buenos Aires, Castello di Rivoli, Turin, CCA Wattis, San Francisco, Musée d'Art Moderne, Paris, Villa Arson, Nizza, Van Abbe, Eindhoven, De Appel, Amsterdam, Witte de With, Rotterdam, museum in progress, Wien und vielen anderen ausgestellt.


Verpassen Sie die synästhetische Erfahrung am 12. Dezember, die von Erick Beltrán mit Bildern, Informationen, Texten, Texturen, Farben, Formen, Gerüchen und vor allem Geschmäcker begleitet wird, auf keinen Fall!

Supper Club, kuratiert von Boris Ondrei?ka und Nadim Saman, ist eine hybride Plattform, in der kuratorische Handlungen zeitweise im Café Restaurant Die AU stattfinden.

PREIS
45€

Termin

Tauben Loge
Erick Beltrán, Performance, Essen, Kunst
Donnerstag, 12.12.2013 19:00
TBA21/Augarten
Scherzergasse 1a
1020 Wien
- Café Restaurant Die AU
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