Martin Grandits: Nudelhofstiege
Dienstag, 22. Oktober 2013 - 19:30 Uhr
VIERTELNEUN Gallery & Ateliers
geboren 1979, lebt und arbeitet in Wien.
DIE NUDELHOFSTIEGE
DEGENTRIFIZIERTES UND DEGENERIERTES LIVE AUS DEM ALSERGRUND
Für die aktuelle Ausstellung wählt Martin Grandits den Titel NUDELHOFSTIEGE und beabsichtigt damit, auf ironische Weise, einen Bezug zur nahegelegenen und sehr bekannten Strudelhofstiege im Alsergrund herzustellen. Hierbei interessieren ihn einerseits die Parallelen in der Entstehungsgeschichte der Strudelhofstiege und dem VIERTELNEUN Projekt, die beide als künstlerische Zentren im 9. Bezirk, damals von dem Maler und Bildhauer Peter Strudel mit einer privaten Malerschule, heute die Galerie mit benachbarten Künstlerstudios, konzipiert sind und waren. Interessanter Weise dient heute wie damals die Kunst der Aufwertung von Stadtteilen. Zum anderen ist es auch der 1951 erschienene Großstadtroman Heimito von Doderers „Die Strudlhofstiege oder Melzer und die Tiefe der Jahre“, in dem das Wiener Bürgertum der 1920er Jahre portraitiert ist.
Inhaltlich bewegt sich auch Grandits gerne in den Unterwelten bürgerlicher Trivialität. Er spielt mit Figuren wie Ronald McDonald, verkleidet sich, wählt die Fastfood-Ikone als Bildmotiv, es tauchen provokante Wortspiele mit bekannten Markennamen auf, und oft dienen echte Lebensmittel als Formvorlagen in seinen Skulpturmodellen. Diese Vermischung der Materialien und Verflechtung absurder Geschichten lassen stark an Post-Pop Künstler wie Paul McCarthy denken. Grandits steht jedoch auch erkennbar in der Wiener Tradition mit ähnlichen künstlerischen Lösungen wie Franz West und erkennbaren Überschneidungen zur Wiener Aktionskunst.