von Thomas Miessgang bei Rogner & Bernhard
Kurze Passagen liest Hans Hurch, Direktor der Viennale
Unhöflichkeitslieder von Chrono Popp mit Andreas Karner
Unhöflichkeit von KLITCLIQUE
Neuer Wein - vino nuovo - Staubiger - Federweisser - Schmalz und Brot
Es war schon immer so, dass alles immer schlechter wurde…
Ganz besonders gilt das aber für den Zustand unserer Sitten. Sind wir wirklich so auf den Hund gekommen? Thomas Miessgang untersucht hierarchische Zusammenhänge, in denen die Auflösung von Konventionen Emanzipation bedeutet. Er betrachtet Subkulturen, in denen die Negierung aller Regeln geradezu gefordert wird. Er analysiert Rituale des Feierns, in denen Exzess und Überschreitung erwünscht sind. Er beleuchtet die Rolle von digitalen Medien und sozialen Netzwerken. Und er fragt, was wir daraus lernen können. Ob wir nicht lange genug Türen aufgehalten, »bitte«, »danke«, »nach Ihnen«, gesagt haben und ob wir nicht die Chance hätten, aus Ritualen der Unhölfichkeit einen neuen Umgang abzuleiten, der uns in eine bessere, demokratischere, gleichberechtigtere Welt führt, die ohne Heuchelei, leere Formeln und Duckmäusertum auskommt.
Thomas Miessgang, geboren 1955 in Bregenz, lebt und arbeitet in Wien. Studium der Germanistik und Romanistik. Publikationen zu Kunst, Musik und Kulturpolitik in Falter, Profil, Die Zeit, ORF.
Von 2000 bis 2011 Kurator der Kunsthalle Wien.