Passagen Passagiere September

Dienstag, 10. September 2013 - 19:00 Uhr

MQ - MuseumsQuartier Wien

Datum: Di 10.09.2013 19:00 - 22:00, Di 17.09.2013 19:00 - 22:00, Di 24.09.2013 19:00 - 22:00

Ort: MuseumsQuartier Wien, verschiedene Orte
Check-In: Klosterhof
Eintritt frei

Für das Areal des MQ Wien sind seine zahlreichen Durchgänge prägend. Als Übergangszonen verbinden sie das umliegende Stadtgebiet mit dem verkehrsberuhigten Kulturareal und die verschiedenen Höfe des MQs miteinander. Es sind Wege, aber auch jeweils eigene Räume für sich. Bei „Passagen / Passagiere“ wird dieses Spezifikum des Areals zum zentralen Thema.

Gespielt wird jeweils in zwei Durchläufen. Startpunkt (19h und 20h) ist der Klosterhof. Ein Reiseführer begleitet das Publikum von Szene zu Szene.


Szenen


1) Check-In im Klosterhof
Der Reiseführer stellt sich vor.

Ort: Klosterhof
Dauer: 5 min

2) An der Grenze / vor dem Gesetz
Für Flüchtlinge ist die Ankunft in ein fremdes Land wie ein Fegefeuer. Man ist auf der Suche nach einem besseren Leben, doch der Weg dorthin ist gewunden, kompliziert, oft sogar unmöglich. Wer darf hinein ins Paradies? Wer bestimmt darüber und nach welchen Kriterien? Als was entpuppt sich das Paradies, sobald man drinnen ist? Und warum darf ich nicht mehr ins Paradies, wo ich schon mal dort war, und jeder mir erklärt, das Paradies ist für Alle da. Vielleicht weil das Paradies kein Paradies, sondern ein Fegefeuer ist?
Konzept: Stephan Rabl
DarstellerInnen: Futurelove Sibanda, N.N.
Realisierung: DSCHUNGEL WIEN

Ort: Mariahilfer-Passage
Dauer: 10 min

3) Von einer Blase in die andere

Seit vielen Jahren produzieren Kinder und Jugendliche in Teamarbeit im ZOOM Trickfilme. Erstaunlicherweise kommen in diesen Filmen immer wieder lange Sequenzen der Verwandlung, des Driftens durch Kanäle und andere geheimnisvolle Orte sowie des scheinbar bodenlosen Fallens vor. Diese Bilder des Übergangs wurden für den Passagenparcours zu einer visuellen Collage zusammengestellt. Die Höhen und Tiefen der Transformation umspielt dazu der Einmarsch einer Dudelsack-Formation.
Videocollage: Barbara Kaiser
Musikalische Leitung: Albin Paulus (Schlagwerk)
MusikerInnen der MS Favoriten: N.N.
Realisierung: ZOOM Kindermuseum

Ort: Durchgang zwischen ZOOM und Kinderinfo
Dauer: 10min

4) Was bleibt?
Für das Projekt ‚Was bleibt?’ tanzt Milli Bitterli, verfolgt durch den Kameramann Jack Hauser, seit 2004 unaufhörlich dieselbe Bewegungschoreografie. Mit der Behauptung im Kopf, dass Begegnungen ohne Sprache die gewohnten Ordnungen des Verstehens in eine Spannung versetzen, betritt sie durch ihr Bewegungsmaterial unbekannte private und öffentliche Orte. Für Passagen Passagiere haben sich Milli Bitterli und Jack Hauser ins Hospiz Mödling begeben. Die Begegnungen mit den Menschen an diesem gesellschaftlich tabuisierten Ort haben die selbstverständliche, ununterbrochene Bewegungschoreografie eingebremst und zur Frage ‚Was bleibt?’ die Frage ‚Was ist?’ hinzugefügt. In der Passage wird der entstandene Film zusammen mit einer Liveperformance aufgeführt.
Tanz / Videoschnitt: Milli Bitterli
Kamera: Jack Hauser
Projektbegleitung: Frans Poelstra
Realisation: Eine Produktion von Tanzquartier Wien, ermöglicht durch den Verein Hospiz Mödling (Regina Reindl) und der Hospizabteilung des Landespflegeheim Mödlings (Christine Beyer).

Ort: Durchgang beim Tanzquartier
Dauer: 20 min

5) Nordwestpassage
Im Jahr 1845 brachen 133 Seemänner auf. Ihr Ziel war ein Weg. Die Passage zwischen Atlantik und Pazifik. Aber nicht mühsam unten rum, sondern kurz und knapp oben. Das Problem: Die Nordwestpassage zwischen den Weltmeeren konnte noch niemand durchfahren. Auch Sir John Franklin nicht. Zwei Jahre lang verharrten er und seine Männer im Eis. Überlebt hat niemand. Die Franklin-Expedition ist die Apokalypse unter den Entdecker-Mythen. Eingefroren im Eis, wegen einer Bleivergiftung dem Wahnsinn nahe, begannen die Männer, sich selbst zu essen. Als man Jahre später ein Rettungsboot mit zwei Leichen fand, war als Proviant nur Schokolade und Parfum dabei.
Die zwei Männer im Rettungsboot sind Ausgangspunkt der monochrom Performance "Nordwestpassage". In Kooperation mit Radio FM4 singen sie Lieder über ihre Hoffnungen, ihre Schmerzen, ihren Wahnsinn.
Idee: Johannes Grenzfurthner
Text, Performance: Roland Gratzer, Hannes Duscher
Erzähler: Markus Keuschnigg
Kostüm: Sarah Strauss
Bühnenbild: Annika Müller
Technische Leitung: Franz Ablinger
Produktion: Günther Friesinger
Realisation: monochrom

Ort: Nordwestpassage
Dauer: 14 min

6) Im Labyrinth der Lumpen
Das Passagen-Werk von Walter Benjamin ist ein intellektuelles Monster der Philosophie und ein schwer zugängliches Labyrinth. Viele Teile des Fragment-gebliebenen Textes sind jedoch zugleich auch lyrisch-sinnliche Literatur und spiegeln ein rauschhaftes Denken, das die Architektur der alten Pariser Einkaufspassage zur Metapher einer grundlegend sich wandelnden Gesellschaft erhebt.
Toncollagen, Videoeinspielungen und live gesungene Texte greifen Gedanken aus Benjamins Passagen-Werk auf, erweitern die Idee der Passage als Indikator einer zunehmend am Konsum orientierten Gesellschaft aber auch in die Gegenwart hinein. Das Prinzip der Montage orientiert sich dabei an Benjamins eigener Methode: „Ich habe nichts zu sagen. Nur zu zeigen. Ich werde nichts Wertvolles entwenden und mir keine geistvollen Formulierungen aneignen. Aber die Lumpen, den Abfall: die will ich nicht inventarisieren, sondern sie auf die einzig mögliche Weise zu ihrem Rechte kommen lassen: sie verwenden.“ (Passagenwerk, S. 574)
Realisierung: Kunsthalle Wien
Konzept und Umsetzung: Erik Leidal (Gesang), Markus Oberndorfer und Jean Philipp Oliver Viol
Lichtregie: N.N.

Ort: überdachter Ziegelhof hinter der Kunsthalle
Dauer: 10 min

7) Ein Spielzug
Die Männer haben sich bereit gemacht für das Spiel. Unter ihren Rüstungen sind sie kaum mehr zu erkennen. Dann der Einzug auf das Feld. Dort hat alles seine Ordnung. Es wird Aufstellung genommen, ein Ball fliegt durch die Luft, die Mannschaften bewegen sich, ballen sich und lassen wieder voneinander ab. Für einen kurzen Moment gewährt das Football Teams der Vienna Knights (www.knights.at) einen stilisierten Einblick in seine Riten und Bewegungsroutinen.
Realisation: Vienna Knights
Leitung: Markus Trenker
Choreografie: Ákos Hargitay

Ort: Hof 1 und Hof 6
Dauer: 12 min

8) Stunde Null
In einem kleinen, weitgehend unbekannten Eingang ins MQ ist immer Silvester. 5-4-3-2-1! Wie im Zeitraffer knallen hier auf Knopfdruck die Sektkorken, explodieren die Konfetti-Kanonen und die Gäste fallen sich jubelnd in die Arme. Eine Live Band gibt krachend den Takt zum Neujahrswalzer an und die Lichtorgeln schrauben sich in ungeahnte Höhen. Die inszenierte Euphorie endet jäh. Lichter aus und Ruh. Doch bald ist es wieder so weit: 5-4-3-2-1!
Idee, Tänzer und Liveband: krafftmalerei (Clemens Denk, Jonas Geise, Philipp Hanich, Thomas Weinberg)
Regie: Theater Stückwerk (Theresa Hanich, Nils Klaunick)
Technik: Jakob Vrba, Dominik Dannen

Ort: Eingang Burggasse
Dauer: 5 min





1) Gestatten, Reiseführer (im Klosterhof) 05 min
Zeit:19-19.05h, 20-20.05h

2) An der Grenze (Dschungel) 10 min
Zeit:19.05-19.15h, 20.05-20.15h

3) Geburtstrauma (ZOOM)10 min
Zeit:19.20-19.28h, 20.20-20.28h

4) Was bleibt? (Tanzquartier) 20min
Zeit: 19.30-19.50h, 20.30-20.50h

5) Nordwestpassage (monochrom) 14min
Zeit: 19.55-20.10h, 20.55-21.10h

6) Im Labyrinth (Kunsthalle) 10 min
Zeit: 20.15-20.25h, 21.15-21.25h

7) Ein Spielzug (Vienna Knights) 12 min
Zeit: 20.30-20.45h, 21.30-21.45h

8) Stunde Null (Krafftmalerei) 05 min
Zeit: 20.50-20.55h, 21.50-21.55h

anschließend Barbetrieb im Hof beim Ausgang Burggasse.

Termin

Public Access
Passagen, Performance, Kunst im öffentlichen Raum
Dienstag, 10.09.2013 19:00
MQ - MuseumsQuartier Wien
Museumsplatz 1
1070 Wien
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