Elisabeth Bronfen: Hollywoods Kriege. Historisches Wissen anderer Art

Mittwoch, 15. Mai 2013 - 18:15 Uhr

IFK

Elisabeth Bronfens neuere Arbeiten behandeln Nachkriegskultur und Hollywood-Kino sowie die Beziehungen zwischen literarischer und visueller Darstellung. Ihr Vortrag widmet sich den Stereotypen und Unschlüssigkeiten in den Kriegserzählungen Hollywoods.

Filmdarstellungen vom Krieg operieren mit einem grundsätzlichen Widerspruch. Sam Fuller, selbst Veteran der D-Day-Landung auf Omaha Beach, hat ihn folgendermaßen auf den Punkt gebracht: Es kann kein akkurates Abbild der Kontingenz eines Krieges geben, ist doch während der Schlacht alles im Nebel des Gemetzels eingehüllt. Gleichzeitig zeichnet sich in der Hartnäckigkeit, mit der Hollywood nun fast schon ein Jahrhundert lang Kriege auf die Leinwand bringt, die Notwendigkeit ab, sich mit dem Wissen um diese traumatische Geschichte im Sinn einer Schuld qua Erbschaft auseinanderzusetzen. Dieser Widersprüchlichkeit wird Elisabeth Bronfen im Rahmen ihres Vortrags anhand ausgewählter Beispiele nachgehen.


Elisabeth Bronfen ist Lehrstuhlinhaberin am Englischen Seminar der Universität Zürich, seit 2007 zudem Global Distinguished Professor an der New York University. Sie forscht und lehrt im Bereich der Anglo-Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaft, mit Schwerpunkt auf Visueller Kultur.

Publikationen (u. a.): Specters of War. Hollywoods Engagement with Military Conflict, New Brunswick, NJ 2012 [deutsche Fassung erscheint im November 2013 unter dem Titel Hollywoods Kriege]; Crossmapping. Essays zur Visuellen Kultur, Zürich 2009; Stanley Cavell, Hamburg 2009; Tiefer als der Tag gedacht. Eine Kulturgeschichte der Nacht, München 2008; Liebestod und Femme Fatale. Der Austausch sozialer Energien zwischen Oper, Literatur und Film, Frankfurt/M. 2004.

Termin

Uhu Diskurs
Vortrag, Elisabeth Bronfen, Hollywood, Geschichte
Mittwoch, 15.05.2013 18:15
IFK
Reichsratsstraße 17
1010 Wien
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