Laboratorium Österreich

Donnerstag, 21. März 2013 - 19:00 Uhr

xhibit / Akademie der Bildenden Künste Wien

Kurator_innen | Tal Adler, Friedemann Derschmidt, Karin Schneider

Teilnehmer_innen | Tal Adler, Michal Bar-Or, Friedemann Derschmidt,
Shimon Lev, Karin Schneider

Begrüßung | Eva Blimlinger Rektorin der Akademie der bildenden Künste Wien

Zwei Geschichtsmythen — Österreich als "erstes Opfer" Hitlerdeutschlands und Österreicher_innen als Opfer des Krieges — wurden in der österreichischen Gesellschaft der Nachkriegszeit über Familienerzählungen oder populäre Bilder — wie dem brennenden Stephansdom — kultiviert. Basierend auf dieser spezifischen Verleugnung von Geschichte und der Entwicklung von Gegen-erzählungen, kann "Österreich" generell als geschichtspolitisches Labor für die Konstruktion und Dekonstruktion von Geschichtsmythen verwendet werden. Die Ausstellung "Laboratorium Österreich" untersucht an konkreten Beispielen, wie die eigene Familie, Organisationen der Zivilgesellschaft, Museen oder Archive mit ihrer speziellen Erbschaft umgehen und wie "Geschichte" im öffentlichen Raum verhandelt wird. Ein öffentlich zugängliches Archiv kontextualisiert die Exponate mit Material aus der Forschung. Das Forschungsteam des "Laboratorium Österreich" betreut Gruppen, Vereine, Expert_innen und Familienmitglieder, um die Forschung zu diskutieren und weiter zu entwickeln.

Die Fotoserie Leveled Landscapes von Tal Adler untersucht Landschaften in ganz Österreich und fragt dabei, wie wir wahrnehmen und wie wir Landschaft im Kontext der nationalen und lokalen Geschichtsschreibung zeigen wollen. Das Projekt Zersprengte Fragmente von Tal Adler und Karin Schneider hinterfragt, wie Museen – von kleinen lokalen bis zu nationalen Institutionen – Geschichte präsentieren und lehren. In Vienna – Fragments of a short visit übersetzt Michal Bar-Or ihre Faszination für die Zeugnisse des 19. Jahrhunderts in eine Fotoserie über Wiener Kulturinstitutionen. Tal Adler und Karin Schneider laden im Rahmen von Freiwillige Teilnahme österreichische Vereine, die zumindest seit 1938 existieren, zu einem Gruppenfoto ein. Die freiwillige Teilnahme an diesem Prozess fordert die Auseinandersetzung mit Konzepten von Erbschaft, Komplizenschaft, Verantwortung, Schuld, Eingedenken und Gruppenpolitik. Von dieser Panoramaperspektive taucht das "Laboratorium Österreich" in das Universum einer Familie und deren Verbindungen mit der österreichischen Geschichte: Reichel komplex von Friedemann Derschmidt ist ein geschlossener Weblog für Mitglieder der eigenen Großfamilie. Sein partizipatorischer Prozess verfolgt das Ziel, Familienmythen und -erzählungen zu sammeln sowie Familienmitglieder darin zu unterstützen, sich den heiklen Fragen der Schuld und der Involvierung ihrer Vorfahren in die nationalsozialistische Bewegung zu stellen. Shimon Lev begann in den 1990er Jahren mit seinem Family Photo Diary, einer Sammlung von tausenden Fotografien, die unterschiedliche Aspekte seines Familienlebens porträtieren. Sein Vater, Professor der Physik Wiliam Löw, 1921 in Wien geboren, war der einzige Holocaustüberlebende seiner Familie. 2012 begab sich Shimon Lev mit seiner fotografischen Forschung auf der Suche von Spuren seiner väterlichen Familie nach Wien.

Vermittlungsprogramm im Rahmen der Ausstellung:
LABORATORIUM ÖSTERREICH: Forschung & Entwicklung
ab 06.04.2013 im xhibit

Öffnungszeiten | Di–So, 10.00–18.00 h, Eintritt frei
Sonderöffnungszeiten: geöffnet am 01.04.2013 (Ostermontag)

Eine Ausstellung des Forschungsprojektes MEMSCREEN (gefördert vom FWF im Rahmen von Peej 2010-2012)

Termin

hAmSteR Events
Tal Adler, Michal Bar-Or, Friedemann Derschmidt, Shimon Lev, Karin Schneider, Fotografie, Geschichte, Eröffnung
Donnerstag, 21.03.2013 19:00
bis Sonntag, 28.04.2013
xhibit / Akademie der Bildenden Künste Wien
Schillerplatz 3
1010 Wien
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