monochrom: Unsere Wüste findet sich auf keinem Atlas

Donnerstag, 04. April 2013 - 20:00 Uhr

Wien Museum MUSA

„Bei Verwendung einer Beatband in der Lautstärke auf die Gemeinde und den Raum Rücksicht nehmen!“ – Die fremde und seltsame Welt des Sakropop

Der »Schwund an jugendlichen Gottesdienstbesucher_innen« wurde in den 1970er Jahren meist mit der »Ausgrenzung der Lebenswelt von Jugendlichen« aus dem Gottesdienstgeschehen erklärt. Um sie zu erreichen, mussten die Amtskirchen ihren (Schein-)Frieden mit Rockmusik und Popkultur schließen. Die Geschichte des Sakropop berichtet von der langen, zähen und tragikomischen Integration von Pop in die Kirche. Sakropop ist »neue Kirchenmusik mit Stilmitteln moderner Popularmusik«, so Martin Bubmann, der Diedrich Diederichsen der Szene. Er hat die zahllosen Widersprüche zwischen religiösem Dogmatismus und popkulturellem Freiheitsversprechen in sich aufgenommen und in eine adäquate Form gebracht: die entfremdeste Form von Pop überhaupt. Und damit natürlich schon wieder: Meta-Pop!
Sakropop ist das vermutlich bizarrste Sub-Genre des Pop, praktiziert lediglich innerhalb einer beinahe unsichtbaren und völlig unvermittelbaren Subkultur. Eben: Incredibly strange music.
Frank Apunkt Schneider wird Höhepunkte seiner umfangreichen Sakropop-Sammlung vorspielen und umfassend erläutern.

***

Das international agierende Kunst-, Theorie- und Bastelkollektiv monochrom feiert 2013 sein zwanzigjähriges Bestehen. Ihre Herangehensweise an politische, soziale, philosophische, soziologische, künstlerische und wirtschaftliche Fragestellungen verlangt einen streng transdisziplinären Ansatz, den in diesem Umfang und in dieser Intensität wohl nur ein Kollektiv fähig ist zu leisten. Dadurch entstand ein extrem differenziertes und ebenso vielschichtiges OEuvre. Von ihrer Aktivität zeugen eine beträchtliche Anzahl von Ausstellungsbeteiligungen, eine umfassende Publikationsreihe, sowie zahlreiche Projekte wie Theaterstücke, Computerspiele, Netzaktivitäten, Diskursveranstaltungen, Performances, Film- und Musikproduktionen und Aktivismen. Anlässlich des Anbruchs ihrer dritten Dekade würdigt das MUSA monochroms nicht versiegenden Beitragsfluss zur internationalen Kunst-, Diskurs- und Do-It-Yourself-Szene mit einer Retrospektive. Sowohl das MUSA als auch monochrom räumen Barrierefreiheit und gesellschaftlich relevanten Auseinandersetzungen einen besonderen Stellenwert in ihren jeweiligen Tätigkeiten ein. Dem Nichtberechenbaren und Experimentellen wird im Vorhinein durch die Überlassung der Ausstellungsräumlichkeiten des MUSA für die KünstlerInnengruppe Rechnung getragen.

monochrom:
Franz Ablinger, Daniel Fabry, Günther Friesinger, Evelyn Fürlinger, Roland Gratzer, Johannes Grenzfurthner, Harald Homolka List, Anika Kronberger, Frank Apunkt Schneider

Termin

Nerz Techleben
Frank Apunkt Schneider, Sakropop, Vortrag, monochrom
Donnerstag, 04.04.2013 20:00
Wien Museum MUSA
Felderstraße 6-8
1010 Wien
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