Marco Dessí: Still Life

Dienstag, 29. Januar 2013 - 19:00 Uhr

MAK

Marco Dessí, Prater Chair, 2009 Stapelbarer Stuhl; Birkensperrholz, CNC-gefräst Hersteller: Richard Lampert © Tobias Schlorhaufer Marco Dessí, Prater Chair, 2009 Stapelbarer Stuhl; Birkensperrholz, CNC-gefräst Hersteller: Richard Lampert © Tobias Schlorhaufer
MAK-Studiensammlung Möbel
Zur Ausstellung
Christoph Thun-Hohenstein, Direktor MAK
Gerald Bast, Rektor Universität für angewandte Kunst
Marlies Wirth, Kuratorin MAK

In Anwesenheit des Designers

STILL LIFE vermittelt einen ungewöhnlichen, persönlichen Zugang zum Werk und zum Arbeitsprozess des Designers Marco Dessí. Ein raumgreifendes Display bietet die Bühne für eine umfassende Auswahl bisher realisierter Projekte sowie für eine Reihe von Prototypen, die anlässlich der Ausstellung entwickelt wurden und im MAK erstmals zu sehen sind. Entsprechend dem programmatischen Ausstellungstitel präsentiert sich STILL LIFE als kontemplative Momentaufnahme von Dessís Designschaffen anhand inhaltlicher, emblematischer und ästhetischer Zusammenhänge.

Entwürfe und Objekte, die Funktion und Emotion zu logischer Stimmigkeit verbinden, zeichnen den aus Südtirol stammenden Designer aus. Mit seinem 2007 in Wien gegründeten Designstudio arbeitet Dessí mit internationalen Firmen wie Richard Lampert, Skitsch und Wiener Traditionsunternehmen wie J. & L. Lobmeyr, Wiener Silber Manufactur oder Augarten Porzellan.

STILL LIFE evoziert mit einem Ausstellungsdesign aus unterschiedlichen Plattformen eine Interieursituation, die viele bereits produzierte Arbeiten integriert, darunter der Luster Basket aus Glas und Messing (für Lobmeyr, 2010), das an das „American Bar“-Design von Adolf Loos angelehnte Glasservice Grip (für Lobmeyr, 2009), das erste von Marco Dessí entworfene Möbelstück, der stapelbare Prater Chair aus CNC-gefrästem Birkensperrholz (für Richard Lampert, 2009 in Mailand präsentiert), die für die italienische Firma Skitsch produzierten Möbel Dakar (2011, Stühle und Tische aus pulverbeschichtetem Aluminium) sowie der Outdoor-Stuhl Take Off (2012, Stoff und Metall).

Die neu entwickelten Prototypen überraschen mit unerwarteter Materialwahl und Ästhetik. Gezeigt werden etwa runde Beistelltische aus Riffelblech, das üblicherweise für Treppen oder Rampen verwendet wird, ein Stuhl mit aufgespannter Rückenlehne aus Kernleder, eine feinsinnige Neuinterpretation einfacher Regalwinkel sowie eine Garderobe, die Holz und Metall kombiniert. Ergänzend dazu veranschaulichen spezifische Details von Objekten und ausgewählte Inspirationsmaterialien die Entwurfsprozesse des Designers.

Referenzen etwa auf die minimalistischen Lösungen der Wiener Moderne oder auch auf den französischen Architekten und Designer Jean Prouvé, der in Anlehnung an Produktionstechniken der Großindustrie richtungsweisende Neuerungen im Möbeldesign entwickelte, sind ebenso charakteristisch für Dessís Werk wie ein spielerischer Umgang mit gegenwärtigen gestalterischen Idealen. Seine Arbeiten spielen auf eine klassische Ästhetik an, sind aber letztlich mit unerwarteten Gestaltungselementen einer jungen Generation verpflichtet.

Marco Dessí (* 1976, Meran, Italien) studierte nach einer Lehre als Zahntechniker Industrial Design bei Bo?ek Šípek und Paolo Piva an der Universität für angewandte Kunst Wien, wo er bereits mit einigen seiner Studentenprojekte internationale Aufmerksamkeit erregte. Unmittelbar nach seinem Abschluss 2007 gründete er sein eigenes Designstudio (marcodessi.com)

ANGEWANDTE KUNST. HEUTE
Marco Dessí. STILL LIFE ist die mittlerweile vierte Position im Rahmen der Ausstellungsreihe ANGEWANDTE KUNST. HEUTE, mit der eine Plattform für zeitgenössische Formen der angewandten Kunst geschaffen und damit eine größere Sichtbarkeit besonders interessanter Positionen von in Österreich lebenden und arbeitenden Absolvent-Innen der Universität für angewandte Kunst erreicht werden soll. Den Auftakt der Reihe bildete die Ausstellung PATRICK RAMPELOTTO. Adventures in Foam (25.1.–26.5.2012), die weiteren Positionen waren STIEFEL & COMPANY ARCHITECTS. Faux Terrains (23.5.–16.9.2012) und taliaYsebastian. The Committee of Sleep (3.10.2012–6.1.2013).

Schaufenster zum MAK
Inspiriert von der Neuaufstellung der MAK-Schausammlung WIEN 1900. Wiener Kunstgewerbe 1890–1938 interpretierte Marco Dessí den Salonschrank von Dagobert Peche (für die Wiener Werkstätte) neu. Die Intervention Marco Dessí: Dagobert Peche Revisited, 1913/2012 eröffnet prominent positioniert in Wien Mitte – The Mall ein „Schaufenster zum MAK“.

Termin

Pudel Design
Marco Dessí, Design, Eröffnung
Dienstag, 29.01.2013 19:00
bis Sonntag, 05.05.2013
MAK
Stubenring 5
1010 Wien
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