paraflows .7: Filmschau Reverse Engineering

Dienstag, 18. September 2012 - 19:30 Uhr

Filmarchiv Austria

Alle Programme der Filmschau beginnen pünktlich um 19.30 Uhr und sind mit wissenschaftlichen Einführungen und korrespondierenden historischen Vorprogrammen versehen:

18. September: Programm 2
Zeitgeschichte: Margareta Heinrich


Der langjährige Kooperationspartner Filmarchiv Austria trägt auch zum diesjährigen Programm wieder eine thematische Filmschau bei: Aufbauend auf den Überlegungen des Symposiums und mit den künstlerischen Positionen der Ausstellung korrespondierend wird im Rahmen des Kinoprogramms das weibliche österreichische Filmschaffen vor 1999 adressiert und anhand ausgewählter Beispiele vorgestellt. Das Überdenken österreichischer Filmgeschichte bzw. Filmgeschichtsschreibung steht dabei ganz im Zeichen des vielfältigen Denkinstruments Reverse Engineering. Der Weg zu einem New Austrian Cinema, wie es etwa Robert von Dassanowsky treffend bezeichnet hat und schon 1997 im viel gelesenen The Hollywood Reporter als sich abzeichnende Reife des österreichischen Films auf internationalem Niveau interpretiert worden ist, war – im Rückblick betrachtet – überaus steinig. Einen nicht unwesentlichen Anteil an den vorangegangenen positiven Entwicklungen wie ein umfassenderes Verständnis für das Medium Film in transnationalen Kontexten, seiner Produktions- und Rezeptionsbedingungen und auch das neue Selbstverständnis österreichischer Filmemacher ist den weiblichen Pionierleistungen vor der Zäsur von 1999 geschuldet. Im Verhältnis von Spielfilm, Dokumentation und avantgardistischem Experiment manifestierten sich die Ernstfälle im Auseinandersetzen mit Begrifflichkeiten wie Erhaltung, Erwartungshaltung, Zuschreibungsmuster und sozialer Normierung. In der Konfrontation mit Rollenmodellen, Frauenrechten und Repräsentationsfragen bleiben die Regisseurinnen nicht ausgespart; vielmehr verdeutlicht sich an ihrem Schaffen – und nicht selten an ihren mitunter tragischen Schicksalen – der umfassende Druck von sozialer Zuschreibung und vorausgesetzter Ein- bzw. Unterordnung. Die Verweigerung solcher Muster beschert uns retrospektiv die Überwindung visueller Prototypen und eine erfrischende Verschiebung des kritischen Blicks. Das Wagnis dabei ist und bleibt, sich weiterzubewegen und Fragen zu stellen.

Eintritt frei


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paraflows .7 - Reverse Engineering
Festival für digitale Kunst und Kulturen
13. September bis 20. Oktober 2012

Termin

Flimmer Ratte
Film, Zeitgeschichte, Margareta Heinrich
Dienstag, 18.09.2012 19:30
Filmarchiv Austria
Obere Augartenstraße 1e
1020 Wien
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