Besetzt! Kampf um Freiräume seit den 70ern
Mittwoch, 11. April 2012 - 18:00 Uhr
Wien Museum
Schon davor kommt es zu Protesten gegen eine Stadtpolitik, die Fortschritt mit Abrissbirne gleichsetzt. Im Spittelberg-Viertel wehren sich Architekten, Intellektuelle und Jugendliche gegen eine Nobelsanierung. Das besetzte „Amerlinghaus“ wird 1978 zum ersten selbstverwalteten Kulturzentrum der Stadt.
Um 1980 verschärft sich der Protest. Unter dem Eindruck der „Jugendkrawalle“ in Zürich reagiert die Stadt. Sie gesteht Subventionen für die „neue“ Arena im ehemaligen Inlandsschlachthof zu, im 9. Bezirk entsteht das WUK, in der Gassergasse ein autonomes Kultur- und Kommunikationszentrum, das nach zwei Jahren gewaltsam geräumt wird. Ein Teil der Aktivistinnen und Aktivisten lebt danach in der Aegidigasse/Spalowskygasse in alternativen Hausgemeinschaften. Auch hier kommt es zu einem gewaltsamen Ende. 1990 wird das Ernst-Kirchweger-Haus in Favoriten besetzt, wo die Forderung nach Selbstverwaltung bis heute Platz gefunden hat.
Plakate, Flugblätter, Dokumente, Fotografien sowie Film- und Fernsehquellen erzählen von den politischen Visionen der BesetzerInnen verschiedener Generationen und von ihrem Anspruch auf eine andere Stadt. Weiters beleuchtet die Ausstellung die Mühen der praktischen Umsetzung, die Taktiken der Konfliktparteien sowie die Rolle der Medien.