Karin Felbermayr - Mask

Dienstag, 29. November 2011 - 19:00 Uhr

Kunstraum Bernsteiner

Karin Felbermayr MASK



Seit ihrer Videoperformance Gender Gamble (2005) hat sich die Künstlerin mit dem Thema Maske im weitesten Sinne auseinandergesetzt. Entstanden sind Serien unterschiedlicher Medium/Form-Relationen, die der Tradition postideologischer, antiautoritärer Praktiken nahe stehen.



Mit ihrem über die Jahre kontinuierlich entwickelten Vokabular hat Karin Felbermayr für den Kunstraum Bernsteiner eine intermediale Installation konzipiert. Die Arbeit verhandelt neben diversen kunstimmanenten Topoi die Malerei als Dispositiv im Dispositiv der Kunst und ist formal an dem Kompositionsschema der leeren Mitte orientiert.



Eine kritisch-postavantgardistische Selbstpositionierung erfordert Konsequenzen, die nur im Zusammenhang kontextuell anderer Konsequenzen zu verstehen sind. Wenn längst alle Bilder zu Sonden geworden sind in einer von Ingenieuren und Künstlern zunehmend kognitionswissenschaftlich erschlossenen Welt, dann kann diese nur im Rahmen von Kontrollprojekten mit einem hohen Maß an Überraschungs- und Unbestimmtheitswahrscheinlichkeiten gestaltet werden. Auch im Falle der Kunst ist eine ihrer Funktionen die Bereitstellung eines Potenzials der Selbstbeobachtung, das jederzeit durch Zwecksetzungen der Abbildung sowohl maskiert als auch genutzt werden kann (Dirk Baecker 2007).



Wir erzeugen eine Existenz, indem wir die Elemente einer dreifachen Identität auseinander nehmen. Wir können nicht irgendetwas kennzeichnen, ohne zwei Zustände zu definieren, und wir können nicht zwei Zustände definieren, ohne drei Elemente zu erschaffen: Was das Ding ist, was es nicht ist, und die Grenze dazwischen.



Selbstbezügliche Paradoxa, die durch die Theorie der Typen ausgeschlossen werden, sind nicht schlimmer, als ähnliche selbstbezügliche Paradoxa, die in der gewöhnlichen Gleichungstheorie (und im Alltagserleben) als recht akzeptabel gelten.



Mit der Einsicht zu unbestimmter Selbstbestimmung sind wir imstande, eine allgemeinere Form wahrzunehmen, in einem Vorgang ohne Ende. Es sind die Gesetze dieser Form, nicht so sehr jene der Logik, die ich versucht habe, aufzuzeichnen. Auf dieser Stufe kann das Universum nicht unterschieden werden von der Art, wie wir es behandeln, und die Welt mag erscheinen wie zerrinnender Sand unter unseren Füßen (George Spencer-Brown 1967, 1969, 1972, 1994).



www.karinfelbermayr.net


Karin Felbermayr
geboren 1976 in München, lebt und arbeitet in Berlin. Studium an der Akademie der Bildenden Künste, München (Olaf Metzel ), an der Akademie der Bildenden Künste, Budapest (János Sugár) und an der Akademie der bildenden Künste Wien (Diplom bei Heimo Zobernig). 2007 erhielt sie den Kunstpreis der Tisa von der Schulenburg Stiftung. Seit ihrer Videoperformance Gender Gamble (2005) hat sich die Künstlerin vorrangig mit dem Thema Maske zwischen Verbergen und performativem Ausfüllen auseinandergesetzt. Mit ihrem über die Jahre kontinuierlich entwickelten Vokabular entstanden Serien unterschiedlicher Medium/Form-Relationen, die der Tradition postideologischer, antiautoritärer Praktiken nahe stehen. In Konsequenz einer kritisch-postavantgardistischen Selbstpositionierung spielen in ihrer Arbeit Paradoxien eine für die Form entscheidende Rolle.

Termin

hAmSteR Events
Ausstellung, Eröffnung, intermediale Rauminstallation, Motiv der Maske,
Dienstag, 29.11.2011 19:00
bis Samstag, 21.01.2012
Kunstraum Bernsteiner
Gudrunstraße 25
1100 Wien
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