Linking Positions: Delinking and Coloniality

Donnerstag, 27. Oktober 2011 - 20:00 Uhr

WUK

Die Schweizer Künstlerin und Kuratorin Ursula Biemann, deren Arbeiten thematisch um Migration, Ressourcenverteilung und die Weltwirtschaft kreisen und die slowenische Philosophin und Videokünstlerin Marina Grzinic, die sich u.a. mit feministischen Fragestellungen und aktuellen Formen von Ausbeutung, Sklaverei und Elend auseinandersetzt, präsentieren an diesem Abend zwei aktuelle Videoarbeiten. Die Künstlerinnen sind anwesend.

Ursula Biemann: X-Mission
video essay, 40 minutes, color and b/w, sound, 2008
“X-Mission” beschäftigt sich mit der internen Struktur von Flüchtlingslagern, als eine der ältesten extra-territorialen Zonen. Der Film verhandelt rechtliche, symbolische, mythologische, urbane und historische Diskurse am Beispiel palästinensischer Lager. Innerhalb der Internationalen Rechtssystems, stellen palästinensische Flüchtlinge die Ausnahme der Ausnahme dar. Während der vergangenen 60 Jahre bildete sich dort eine Form zivilen Lebens, aus der ein Mikrokosmos mit komplexen Verknüpfungen von Heimatland und Diaspora entstand. Durch den lebendigen Austausch der weltweit verteilten palästinensischen Populationen, werden die palästinensischen Flüchtlinge in „X-Mission“ zu Vordenkern eines post-nationalen Eigentumsmodells, welches gerade aus der eng vernetzten Matrix der global zersplitterterten Bevölkerungsgruppe erwächst. Eine Fallstudie im Lager von Nahr el-Bared im Libanon beschäftigt sich mit den Verwicklungen rund um die Industriezone in Jordanien, deren Arbeitskräfte im Wesentlichen aus China, Indien und dem nahegelegenen Flüchtlingslager rekrutiert werden. Gestützt auf Experteninterviews, versetzt mit selbst aufgenommenen Bildern vor Ort und collagiertem Sekundärmaterial, reflektiert der Film auch den schmalen Grad zwischen künstlerischen und humanitären Aufgaben.

Marina Grzinic / Aina Smid / Zvonka Simcic
Images of struggle/Decoloniality
video, 40.47 minutes, color and b/w, sound, 2011

Basierend auf den Gedankengängen von Dalida Benfield (USA), Nadia Granados (Colombia), Marina Grzinic (Slovenia), Fabiano Kueva (Ecuador), Walter Mignolo (Argentina, USA), José Alejandro Restrepo (Colombia), Fabian Esteban Alvarez Rojas (Colombia), Javier Romero (Bolivia), Alex Schlenker (Ecuador) and Camilo Vargas (Colombia) zeichnet der Film die expliziten und impliziten Antagonismen und Unterschiede im globalen Kapitalismus. Im Zentrum der Betrachtung steht die Instrumentalisierung von Leben und Widerstand, die sich speziell mit den Kämpfen und Lösungsansätzen des neoliberalen, kapitalistischen Ausbeutungssystems weltweit befasst. Nicht zuletzt liefert „Images of struggle/Decoloniality“ ein Bild von den konkreten Ausformungen politischen Denkens und Handelns. Angestoß (Anstoß) bietet eine globalisierte Welt, in der zwar von grenzenloser Freiheit gesprochen wird, deren konkrete Produkte aber lediglich Armut, Überwachung, Elend, Krieg und Vereinnahmung sind. Die Welt ist global, aber gleichzeit – genau wie Europa selbst- geschichtsblind! (.) So visualisiert der Film die Un-/Möglichkeit, in der wir uns selbst als Produkte von Technisierung und Kapital wiederfinden.

Termin

Tauben Loge
Theater, Migration, Ressourcenverteilung, Weltwirtschaft, Flüchtlingslager
Donnerstag, 27.10.2011 20:00
WUK
Währinger Straße 59
1090 Wien
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