XXXII Continuum - Jaroslaw Kozlowski
Dienstag, 18. Oktober 2011 - 19:00 Uhr
Generali Foundation
Im Rahmen der Publikation von Quotation Marks
XXXII Continuum, Performance von Jaros?aw Koz?owski
Im Rahmen der Publikation von Quotation Marks
Die zeichnerischen Handlungen aus dem Zyklus Continuum sind, anders als der Titel suggeriert, nicht an Kontinuität gebunden, sondern an eine Wiederholung, deren wichtigstes Merkmal der Unterschied ist. In jeder dieser Performances werden dieselben Handlungen vollzogen: ein Wecker wird gestellt, eine Tafel wird energisch mit weißer Kreide bemalt und daraufhin wieder abgewischt. Sobald die Tafel getrocknet ist, wird auf ihrer Oberfläche ein Wecker zerbrochen. Jede zeichnerische Handlung, die Jaros?aw Koz?owski nun seit über 30 Jahren wiederholt, stellt für ihn eine neue Erfahrung dar: Ich wiederhole die gleichen Handlungen, aber jedes Mal setzt sich eine neue Energie in mir frei, neue Emotionen, neue Wut und jedes Mal ist es tatsächlich etwas Erstes und Neues. Continuum verlangt physische Anstrengung. Im Laufe der Jahre verändert sich meine physische Disposition. Obgleich ich versuche, jedes Mal gleich zu zeichnen, zeichne ich anders, weil die Kreide mal öfter, mal seltener bricht, auch die Tafeloberflächen variieren usw. Jedes Mal ist es eine andere Zeit, ein anderer Raum, anderes Publikum und eine andere Interaktion zwischen uns. Also ist für mich jede folgende Ausführung der Performance ein neues Erlebnis [...] nichts lässt sich wiederholen. („Jaros?aw Koz?owski im Gespräch mit Andrzej Szczepanik“, in: Jaros?aw Koz?owski. Zas?ony, Galeria Starmach, Krakau 2006)
Buchvorstellung
Quotation Marks. Jaros?aw Koz?owski
Der Band Quotation Marks stellt den Versuch dar, die Kunstpraxis Jaros?aw Koz?owskis zu skizzieren. Er versammelt zehn aus unterschiedlichen Forschungsperspektiven verfasste Beiträge von Autor_innen, Kunsthistoriker_innen, Kunstkritiker_innen, Kulturwissenschaftler_innen und Kurator_innen, die Einblicke in Koz?owskis Schaffen geben. Die Autor_innen des Bandes legen eine Relektüre von Koz?owskis Praktiken und eine kritische Revision der Vereinfachungen und Missverständnisse vor, mit denen sich der Künstler und die Konzeptkunst konfrontiert sahen.
Quotation Marks. Jaros?aw Koz?owski
Herausgegeben von Bo?ena Czubak. Autor_innen: René Block, Bo?ena Czubak, Sabine Folie, Cristina Freire, Alicja K?pi?ska, Ewa Mikina, Luiza Nader, Piotr Piotrowski, Russell Radzinski, Szymon Wróbel. Stiftung Profile, Warschau 2010
Jaros?aw Koz?owski ist einer der renommiertesten Vertreter der Konzeptkunst und Kunstliteraturautoren. Er ist Begründer des internationalen Kunstnetzwerks NET (1971) und Mitgestalter der Kunstbewegung Fluxus. Als einer der konsequentesten Konzeptkünstler hat er sich in den 60er und 70er Jahren der analytischen Reflexion, der Linguistikforschung sowie der Performance-Kunst gewidmet. In den 80er Jahren begann er, riesige Installationen zu realisieren, mit denen er seine Kritik an der Funktionsweise der Kultur äußerte, u. a. eine Kunstserie zur Entmythologisierung der Kunst. Seine zeitgenössische Praxis zeichnet sich durch spektakuläre Installationen aus, in denen er die Problematik der Anwesenheit und der modernistischen Tradition eines sozialen und politischen Kontextes der Kunst aufgreift.
Jaros?aw Koz?owski ist 1945 im polnischen ?rem geboren. In den Jahren 1963 bis 1969 studierte er Malerei an der Staatlichen Hochschule der Plastischen Künste (heute Kunstuniversität Posen), an der er seit 1967 unterrichtet. In der Sammlung der Generali Foundation befinden sich mehrere Werke des Künstlers.