Kontraste 2011 - Imaginary Landscapes
Freitag, 14. Oktober 2011 - 11:00 Uhr
Klangraum Krems Minoritenkirche
Das Festival Kontraste des Klangraum Krems Minoritenkirche zeigt sich in neuem Gewand. Kontraste 2011 erforscht imaginäre Landschaften, geschaffen von Komponisten, Regisseuren, Musikern und Künstlern.
Eintauchen hypnotisierende Nebelwelten, cinematische Erfahrungen, raumgreifende Laserprojektionen, elektronische Musik von Pionieren und neuen Helden des Genres, die u.a. das legendäre Lautsprecherorchester Acousmonium (bestehend aus 80 Lautsprechern) zum Teil mit speziellen Auftragsarbeiten bespielen werden. Live Performances, sonische und visuelle Experimente internationaler Größen, ein exklusives Filmprogramm sowie Soundwalks und speziell auf den Ort zugeschnittene Arbeiten bestimmen das Programm dieses neuen Festivals, das diskursiv von einem Symposium und durch einen begleitenden Katalog mit Essays untermauert wird.
Imaginary Landscapes spielt eindeutig auf die bahnbrechenden Kompositionen von John Cage an. Cages Imaginary Landscape #4 war die erste Komposition, die sich ausschließlich bereits aufgezeichneter Klänge bediente. Aber Imaginary Landscapes schließt jegliche Art von Landschaft mit ein, die mit künstlerischen oder technischen Mitteln geschaffen werden kann: abstrakte zweiund dreidimensionale Räume; immersiv wahrnehmbare Umgebungswelten aus reinem Licht und räumlich erfahrbaren Klängen.
Imaginary Landscapes können aus elektronischen Sounds entstehen, der Begriff kann aber auch Landschaften bezeichnen, die wir in Field Recordings, also in Natur- und Außenaufnahmen hören und ‚sehen’. Imaginary Landscapes steht für das Potential von Klang und Licht, eine Vorstellung zu vermitteln, etwas in ein reales Gefühl zu verwandeln, oder uns zum Träumen zu bringen. Es beinhaltet auch die unsichtbaren Landschaften aus elektromagnetischen Wellen, eine verborgene Dimension der Realität.
Der Begriff der Imaginary Landscapes beschreibt einfach am besten all jene Werke und Ideen, die wir in diesem Festival vereinen wollten: Das Acousmonium als Klangutopie und als Möglichkeit, räumlicher Musik zu lauschen, und die Kompositionen der Pioniere der elektronischen Musik, die oftmals tatsächlich als Landschaften hörbar werden. Daneben aktuelle Projekte von Künstlern, die den räumlichen Eigenschaften von Klang, Licht und Nebel auf der Spur sind, sowie Filme, die sich mit der Sprache des abstrakten Kinos beschäftigen und dabei Landschaften erzeugen, in denen Klang und Bild eins werden.
Die Metapher der Landschaft ist eine verlockende und wird gerne in Zusammenhang mit solchen Arbeiten verwendet. All diese Werke wollen dabei direkt an unsere Sinne appellieren: Kunst, die erlebt werden muss, die die Sinne fordert und schärft, während sie sich dabei oft nur einem Minimum an Material bedient, um eine maximale Wirkung zu erzielen.
Genießen Sie die Reise durch diese Imaginary Landscapes!