Museum der Wünsche
Freitag, 09. September 2011 - 19:00 Uhr
mumok
Im Bereich der Kunst der 1960er- und 1970er-Jahre werden innerhalb der geometrischen Abstraktion sowie der Minimal-, Postminimal Art und ihrer Wirkungsgeschichte bestehende Auffassungen präzisiert und zugleich korrigiert. Mit Werken von Dan Flavin, Palermo, Fred Sandback, Henryk Sta?ewski sowie Monika Sosnowska werden bislang bestehende Grenzziehungen zwischen „West“ und „Ost“ durch eine globalere Sicht auf diese Kunstrichtungen aufgelöst. Auch im Bereich der konzeptuellen, performativen und aktionistischen Kunst werden mit Arbeiten von Robert Barry, Geta Bratescu, Anestis Logothetis oder Otto Muehl szenenübergreifende Verbindungen sichtbar. Daraus ergibt sich ein umfassenderes und authentischeres Bild jener Traditionen, auf der eine jüngere KünstlerInnengeneration ihre installativen, performativen, medien- und gesellschaftsbezogenen Ansätze seit den 1980er-Jahren gründet.
Im Bereich von Film, Video und Fotografie verdeutlichen Arbeiten von Phil Collins, Tacita Dean, Sharon Lockhart und Stephen Prina die vom mumok betriebene Offensive für mediengestützte Kunst. Die erfolgreiche Ausstellungspolitik sowie das Engagement des Museums für Malerei spiegelt sich u.a. in Form repräsentativer Arbeiten von Cy Twombly oder Albert Oehlen wider. Die vorgeschlagenen Arbeiten entwerfen ein Museum der jüngeren Vergangenheit und der Gegenwart, dessen Bestand breit und tief genug ist, um als Basis für die zukünftige Sammlungspolitik zu dienen. Gleichzeitig weist das Museum der Wünsche auf das Konzept von Karola Kraus hin, die groß angelegten Sonderausstellungen in einen ständigen Dialog mit der Sammlung treten zu lassen. Damit präsentiert sich das Museum der Öffentlichkeit als veränderliche und nach außen hin offene Institution.
Kuratorin
Karola Kraus