Lesarten der Sprachkunst: Christoph Meckel

Dienstag, 31. Mai 2011 - 19:00 Uhr

Literaturhaus Wien

Christoph Meckel: Ich will den Namen leben
Christoph Meckel liest Gedichte und Prosa aus vielen Jahren

Christoph Meckel ist Schriftsteller und Grafiker. Seine biographischen Daten sind Teil seines künstlerischen Werks. Im "Bericht zur Entstehung einer Weltkomödie" meinte er 1992, der Schriftsteller Christoph Meckel hätte eine andere Biographie als der Grafiker.

Die Auseinandersetzung mit seinem Vater und dessen Generation im Nationalsozialismus und im Krieg prägte Meckel und wird am deutlichsten im Werk "Suchbild. Über meinen Vater" (1980). Ebenso intensiv setzte er sich 22 Jahre später in "Suchbild: meine Mutter" (2002) mit seiner Mutter auseinander. "Ich glaube, dass meine Arbeit persönlich wurde und war, in dem Moment als ich begriff, dass man seine Biographie akzeptieren muss. Wenn man das nicht tut, strampelt man im Vakuum oder in Zwischenbildern herum und kommt nicht zu sich selbst.“

Christoph Meckel gehört seit vielen Jahren zu den prägenden Stimmen der deutschen Poesie. Neben verstörenden, aggressiven Bildern erklingt in seiner Lyrik zuweilen auch ein anderer Ton, ein elegischerer, gelassenerer Rhythmus, der auf Landschaften zurückblickt, auf Orte und Jahre. Öffentlichkeit und Privatheit, Propaganda und Stille, das sind die Gegensätze, in denen seine Gedichte unsere Gegenwart und unsere heutige Existenz sehen. Meckels Gedichte stellen oft implizit Fragen nach ihrer Machart, nach ihrem Funktionieren oder werfen sie selbst explizit auf. Der Schriftsteller muss Zeitgenosse sein, hat Meckel gefordert. Was nicht heißt, dass Poesie zeitgemäß sein muss.

Christoph Meckel wurde 1935 in Berlin geboren. Nach zahlreichen Reisen durch Deutschland, Europa, Afrika und Amerika studierte er Grafik an der Kunstakademie in Freiburg und München. Er veröffentlichte verschiedene Radierzyklen sowie zahlreiche Prosa- und Gedichtbücher. Sein Werk wurde unter anderem mit dem Rainer-Maria-Rilke-Preis für Lyrik und dem Georg-Trakl-Preis ausgezeichnet. Christoph Meckel lebt in Berlin und Frankreich.

Termin

Public Access
Lesung, Gedichte, Prosa, Generationen-Konflikte, Nationalsozialismus, Vaterbild, Mutterbild
Dienstag, 31.05.2011 19:00
Literaturhaus Wien
Seidengasse 13
1070 Wien
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