Medien-Kunst-Pinorierinnen: Linda Christanell

Mittwoch, 25. Mai 2011 - 19:00 Uhr

Filmhaus Kino am Spittelberg

LINDA CHRISTANELL

19.00 SCREEN
20:30 TALK


Die erst relativ junge Geschichte der Video/Medienkunst bietet die besondere Situation, dass - aufgrund ihres exponentiellen Entfaltungstempos - die Entwicklung von der „Pionierphase“ bis zur diversifizierten Ausformung innerhalb einer Generation von KünstlerInnen vollzogen wurde. Dies führt zur glücklichen Situation, dass ein Austausch sozusagen aus erster Hand möglich wird, mit den Künstlern und Künstlerinnen, die die Arbeit mit elektronischen Medien entwickelt, erforscht und bis heute geprägt haben. Die Reihe DOUBLE TAKE stellt somit das Werk von KünstlerInnen in den Mittelpunkt, deren Arbeiten die österreichische Medienkunstgeschichte mitgestaltet haben.
(Konzept: Eva Brunner-Szabo, Gerda Lampalzer- Oppermann, Kuratorin: Wilbirg Brainin-Donnenberg)
Nähere Infos: www.medienwerkstatt-wien.at

Linda Christanell arbeitet seit den 1960er Jahren in verschiedenen künstlerischen Bereichen, von Installation über Performance, textilen Objekten bis hin zu Fotografie und Film. Sie gilt als bedeutende Vertreterin der österreichischen Avantgarde und Medienkunst, seit Mitte der 60er Jahre präsent in zahlreichen Ausstellungen und Filmvorführungen im In- und Ausland.
Das Programm von DOUBLE TAKE widmet sich hauptsächlich jenen Arbeiten Linda Christanells, die aus der Performance- und Objektkunst kommen. Dieses selten gezeigte Frühwerk weist sie als Pionierin der Kombination unterschiedlicher Medien mit einer Faszination für technische Apparaturen aus. Linda Christanell spricht von ihren frühen Filmen als „performative Inszenierungen mit Objekten, Fotos und Sprache“. So etwa wird im Super-8 Film Überlagerungen Platos Idee von der Kugelgestalt der Seele durch eine weiße Leinenkugel symbolisiert, deren Vielschichtigkeit durch gefilmte Fototeile skulpturale Dimensionen erhält. Im Film Movement in the Inside of My Left Hand zeigt sich schon früh – und hier auf reduzierte und eindrucksvolle Weise – die Bedeutung der Hand in ihren Arbeiten. „Der einzig sichtbare Körperteil, der in vielen Filmen Linda Christanells auftaucht, ist die Innenseite ihrer mit vielen Ringen besetzten Hand. Sie wird zum Alter Ego der Künstlerin, ist verletzt-verletzlich und aktiv zugreifend zugleich, sie trägt das Liniengerüst eines gelebten Lebens und gilt als Ort, wo Zukunft ablesbar wird“. (Katharina Sykora) In ihrem ersten 16mm-Film Es war ein merkwürdiger Tag verlässt Christanell den (Hand)Innenraum und experimentiert mit der Kamera in einem Garten, suchend nach dem Selbst-Spiegel-Bild. Anna zeigt Linda Christanell als eine von der Frauenbewegung der 1970er Jahre inspirierte Künstlerin. Portrait und gleichzeitig Geschichtsbetrachtung aus weiblicher Perspektive – auf der Suche nach einem weiblichen Blick durch und in die Kamera, der für Furore und beispielgebende Wirkung auf Künstlerinnen und Filmwissenschaftlerinnen sorgte. Im Gespräch mit Linda Christanell wird neben den Anfängen auch auf ihr derzeitiges Schaffen, vertreten durch die Arbeit A Rose is a Rose, Bezug genommen; ein Film, in dem Texte von Friederike Mayröcker mit Musik (Anestis Logothetis) und einer symbolhaften Bildebene dicht verwobenwerden.
Wilbirg Brainin-Donnenberg

Kürzlich erschienen: Linda Christanell – Wenn ich die Kamera öffne,ist sie rot. SYNEMA (Hg.), SYNEMA Publikationen, Wien 2011.

Termin

Public Access
Screening, Talk, Videokunst, Linda Christanell, Filmhauskino
Mittwoch, 25.05.2011 19:00
Filmhaus Kino am Spittelberg
Spittelberggasse 3
1070 Wien
Filmhaus Kino am Spittelberg, 1070 Spittelberggasse 3
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