Vortrag: Florian Sprenger - Medien der Unmittelbarkeit.

Montag, 21. März 2011 - 18:15 Uhr

IFK

Florian Sprenger: Medien der Unmittelbarkeit. Drei Szenen: Elektrizität, Telegrafie, Medientheorie

Freier Eintritt

Als im Sommer 1729 der Physiker Stephen Gray in einem Garten einen Kupferdraht aufhängt und ein Ende mit einem geriebenen Glaszylinder berührt, beginnen am anderen Ende kleine Blattgoldstückchen wie Schmetterlinge zu tanzen und sich auf den Draht zu setzen. So kann Gray von der einen Seite des Gartens zur anderen eine „electrick vertue“ hervorrufen, die gleichzeitig erscheint und keine Zeit braucht, um den Raum zu überwinden. Elektrizität ist zu dieser Zeit nichts als eine durch Reibung hervorgerufene Anziehung.

Diese Anziehung verbreitet sich, so scheint es, unmittelbar. Was bedeutet diese Gleichzeitigkeit? An zwei Orten geschieht zur gleichen Zeit etwas, das kausal nicht mehr auflösbar ist, weil Ursache und Wirkung keiner zeitlichen Trennung unterliegen. Und diese Unmittelbarkeit wird in der Geschichte der elektrischen Medien all die Phantasmen und Träumereien auslösen, die noch heute in der Rede vom Globalen Dorf oder dem Schrumpfen von Raum und Zeit wirksam sind. Anhand dieser Ausgangslage beschreibt Florian Sprenger in drei Szenen, wie in der Physik, in der Telegrafie und in der Medientheorie – vor allem McLuhans – über Medien nachgedacht wird und welche Rolle Unmittelbarkeit als Negation von Medialität und Vermittlung dabei spielt. Sprenger verfolgt diese Geschichte der Fernwirkung, die eine Geschichte der Elektrizität und eine Geschichte der Medientheorie ist.

Termin

Public Access
Elektrizität, Telegrafie, Medientheorie, Globales Dorf, IFK
Montag, 21.03.2011 18:15
IFK
Reichsratsstraße 17
1010 Wien
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