Führung in Gebärdensprache: Lieselott Beschorner
Freitag, 04. März 2011 - 16:30 Uhr
Wien Museum MUSA
Das Schaffen von Lieselott Beschorner entwickelte sich in Werkgruppen, die stilistisch und inhaltlich klar voneinander getrennt erscheinen und doch sehr schlüssig aufeinander folgen bzw. ineinander übergehen. Das subjektive Befinden und die aktuellen Lebensumstände waren für jede Werkphase entscheidender Anlass und Movens.
Zu Beginn der 1960er Jahre entwickelte sie mit den „Schichtenbildern“ eine Technik zwischen Collage und Malerei, die ihr neue Aussagemöglichkeiten zwischen formaler Erneuerung und assoziativer Annäherung an Landschaftsräume und -stimmungen gaben. Zu diesem Zeitpunkt galt sie bereits als arrivierte Künstlerin, mit sehr persönlich gefärbter avantgardistischer Orientierung. Ab 1972 erlangten das Groteske und Kuriose in ihrem Werk zunehmende Bedeutung. Ironie, Humor, aber auch die gefahrenvolle Abgründigkeit der menschlichen Existenz bilden den Grundtenor im weiteren Werkverlauf. In den letzten Jahren entstanden Kalendercollagen, in denen Beschorner vorgefundene Bilder durch Strukturierung mittels Collage, aber auch durch Umformung und Übermalung in neue (Sinn-)Zusammenhänge stellt.
Im Jahr 2008 übergab die Künstlerin der Stadt Wien eine überaus großzügige Schenkung aus ihrem Œuvre. Mittlerweile wurden die Werke inventarisiert und aufgearbeitet.
Die Ausstellung im MUSA stellt diesen eigenwilligen künstlerischen Kosmos zwischen früher Abstraktion und überwuchernder Groteske erstmals in seiner Gesamtheit der Öffentlichkeit vor.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog auf Deutsch und Englisch.