Science : Fiction: Alien - Director’s Cut (1979/2003)
Sonntag, 06. März 2011 - 20:30 Uhr
Filmmuseum
Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer. Dem zutiefst vermenschlichten oder domestizierten Tier folgt der Rückschlag ins Archaische - das alien, das aus den Eingeweiden des Menschen hervorbricht. Als endgültige Überführung des bis dahin eher despektierlich betrachteten body horror-Genres in den Mainstream besetzt Ridley Scotts Alien eine Schlüsselposition in der Hollywood-Geschichte. Seine Faszinationskraft verdankt sich dem doppelbödigen Spiel mit sozialen wie sexuellen Ängsten und der effektvollen Inszenierung, nebenbei wird unter Rückgriff auf die Ideen billiger Sixties-Sci-Fi das koloniale Konzept der „Space Opera“ konterkariert: Der Schrecken infiltriert schrittweise, dann brachial die auf dem Raumschiff Nostromo herrschende Atmosphäre somnambuler Orientierungslosigkeit. Der Director’s Cut ist hier eher eine Revision: eine sorgsam umgeschnittene Fassung des Originals, in die vier Minuten neuen Materials eingegliedert sind. (C.H.)