kinokis mikrokino #177: Kontinuität radikaler Filmarbeit in Bolivien
Dienstag, 21. Dezember 2010 - 19:00 Uhr
Depot. Kunst und Diskussion
Kontinuität radikaler Filmarbeit in Bolivien
kinokis mikrokino #177
Bolivien gilt heute als Vorzeigebeispiel für weltweit statt findende Dekolonialisierunsprozesse. Die "Entrümpelung" des kolonialen Erbes hat eine bewegte Vorgeschichte. Juan Ismael Saavedra Menacho war Aktivist der nationalen Befreiungsbewegung und Mitglied der Anfang der 1960er Jahre gegründeten Filmgruppe Ukamau. In seiner jüngsten Arbeit 80 unternimmt der
Dokumentarfilmer eine Rekonstruktion des Staatsstreichs 1980, der ihn damals selbst ins Exil zwang. Der vom Grupo Ukamau mit Betroffenen inszenierte Spielfilm "Yawar Mallku - Das Blut des Kondors" denunzierte
1969 die Zwangssterilisierung indigener Frauen und steht beispielhaft für das militante Kino Lateinamerikas.
Yawar Mallku - Das Blut des Kondors (Bolivien 1969). Regie: Jorge
Sanjinés, Prod.: Grupo Ukamau. 74 min. OmU
80 (Bolivien 2010). Regie: Ismael Saavedra. 70 min. OmU