Re-Release: Ship of fools

Samstag, 13. November 2010 - 20:00 Uhr

Metro Kinokulturhaus

SHIP OF FOOLS (DAS NARRENSCHIFF), SA 13.11., 20:00

REGIE Stanley Kramer
BUCH Abby Mann

»Ich habe mir das Beste ausgesucht, was ich auf der ganzen Welt finden konnte«1, sagte Regie-Produzent Stanley Kramer während der Dreharbeiten zu SHIP OF FOOLS über das dafür verpflichtete Schauspieler-Ensemble. Dass Oskar Werner - neben Vivien Leigh, Simone Signoret, Lee Marvin, José Ferrer, George Segal oder Heinz Rühmann - Teil dieses Ensembles wurde, hatte er vor allem dem Casting-Agenten Paul Kohner zu verdanken. Im Frühjahr 1964 unterschrieb Oskar Werner den von Kohner ausverhandelten Vertrag für die von Juni bis August stattfindenden Dreharbeiten. Für Werner war es aber nicht der erste US-Film, schon 1950 drehte er DECISION BEFORE DAWN unter der Regie von Anatole Litvak. Die US-Kritiker waren von Werners Darstellung begeistert; und Darryl F. Zanuck, Leiter der 20th Century Fox und Produzent des Films, bot Werner daraufhin einen mehrjährigen Vertrag an, doch als die an ihn herangetragenen Rollen fast ausschließlich Soldaten waren, kündigte er und verließ Hollywood mit der süffisanten Bemerkung: »Was soll ich in Eurem goldenen Käfig? Schaun S', ich bin ein renitenter Mensch! Ich zerkrieg mich ja doch mit euch, weil ich das meiste, das ihr mir anbietet, nicht spielen will!«2 14 Jahre später - 1964 - ließ sich Werner wieder mit Hollywood ein, da die Arbeitsbedingungen inzwischen besser waren. Zum Beispiel dass Kramer - vor dem eigentlichen Drehbeginn - auf zweiwöchigen Proben bestand. Dieses Kennenlernen der unterschiedlichen Schauspielerpersönlichkeiten trug wesentlich zum Gelingen des Projektes bei. »Stanley Kramer kann etwas ganz Seltenes«, so Oskar Werner, »zugleich organisieren und träumen. Er ist der Filmregisseur, mit dem ich bisher am besten zusammengearbeitet habe. Vor allem lässt er den Schauspieler sich entwickeln und blühen. Sonst wird beim Film vergewaltigt, Kramer ist hingegen wie ein Gärtner, der die Pflanzen umhegt ... Fünfzigmal wollt' er die Szene, wo ich das Glas'l hinschmeiß ... er wollte sehen, was mir alles einfällt, hat er nachher gesagt.«3
Obwohl die Handlung zur Gänze auf einem Schiff spielt, haben die Darsteller für diese Produktion nie ein reales Schiff betreten, alles wurde am Studioset nachgebaut. Schauspieler wie Regisseur waren dadurch von äußeren Störfaktoren abgeschirmt und konnten ungehindert an den Charakterprofilen arbeiten. Besonders Werners charismatisch-tragische Performance blieb nicht ohne Folgen. Innerhalb eines halben Jahres wurde er mehrmals mit Preisen ausgezeichnet oder dafür nominiert: Er erhielt 1966 in der Kategorie »Bester Hauptdarsteller« den New-York-Film-Critics-Award sowie den Preis der französischen Filmakademie, den »L'etoile du crystall«. Weiters wurde Werner für einen Academy Award (Oscar) und einen Golden Globe nominiert.4 Mit der Rolle des Dr. Schumann gelang ihm international der Durchbruch. Grund genug, sich den Film an Werners 88. Geburtstag auf der großen Kinoleinwand erneut anzuschauen. (Raimund Fritz)

Tickets:
Normalpreis: 7,5 EUR
Ermäßigt: 5 EUR

Infos unter: www.filmarchiv.at

Termin

Public Access
Samstag, 13.11.2010 20:00
Metro Kinokulturhaus
Johannesgasse 4
1010 Wien
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