Power up - Female pop art
Donnerstag, 04. November 2010 - 19:00 Uhr
Kunsthalle Wien Museumsquartier
KUNSTHALLE wien, halle 1,
04. November 2010 19:00
Begrüßung: Gerald Matt, Direktor Kunsthalle Wien
Zur Ausstellung: Angela Stief, Kuratorin Kunsthalle Wien
Eröffnung: Sandra Frauenberger (Frauenstadträtin, Wien)
POWER UP entdeckt herausragende Künstlerinnen der Pop Art neu. Die bis heute primär mit männlichen Protagonisten verbundene Kunstrichtung wird in der Schau einer Neuinterpretation unterzogen. Plastik, grelle Farben, reduzierte Formen und graphische Konturen - die Arbeiten der neun ausgestellten Künstlerinnen ähneln in vielem denen ihrer männlichen Kollegen. Auch die Popfrauen treffen den Geschmack der Masse, bleiben jedoch als feministische Vorreiterinnen kämpferisch und kritisch.
Sie zeigen die Oberflächlichkeit der Konsumkultur auf und entlarven wie Christa Dichgans den Mythos Ware als leere Hülse, überhöhen ironisch wie Jann Haworth Gegenstände des Alltags zu überdimensionierten Kitschobjekten
oder thematisieren wie Rosalyn Drexler die Klischees der Massenmedien sowie Superstarkonstruktionen. Zu den sozialen und politischen Ereignissen der 1960er Jahre wie dem Vietnamkrieg beziehen sie - wie die Klosterfrau Sister Corita, eine engagierte Friedensaktivistin - offen Stellung.
Die Ausstellung ist auch dann politisch, wenn ein anderer Blick die üblichen Frauendarstellungen der damaligen Zeit korrigiert: Kiki Kogelnik und Marisol beschreiben das Korsett, in dem die Fremd- und Selbstdarstellung der Frau gefangen ist, wohingegen Evelyne Axell oder Dorothy Iannone den nackten Körper, Liebe und Sexualität provokativ zur
Schau stellen, und wie auch Niki de Saint Phalle, Aufmerksamkeit durch gekonnte Selbstinszenierung bündeln.