Faunetic - Faunethik - Faunatic

Freitag, 01. Oktober 2010 - 19:00 Uhr

Kro Art Contemporary

1. 10. 2010 - 5. 11. 2010

Teilnehmende Künstler und Künstlerinnen:
Galerie: Marianne Vlaschits , Mihailo Beli Karanovic , Erik Sille , Peter Wehinger
poject space: Daniela Auer, Rukmini Klier, Alexandra Monkewitz, Alexander Hengl

Schon in der Zeit der Höhlenmalereien zählten Tiere zu den zentralen Motiven künstlerischer Weltdeutung des Menschen. Und auch heute noch ist die enge Bindung zu unseren nächsten Verwandten ein wichtiges Thema, dessen Bedeutung sich zwar im Laufe der Zeit gewandelt haben mag, aber nie an Brisanz und Relevanz verloren hat.

Im Gegenteil: gerade in modernen Berufen wie etwa bei Genforschern, Pharmakologen und Medizinern, die sich im weitesten Sinne mit der Erforschung des Menschen beschäftigen, dienen Tiere als ,,Vorbilder" für des Rätsels Lösung.

Das Tier im Menschen ist aber nicht nur in wissenschaftlicher Hinsicht seit langem ein fest stehender Topos, sondern auch in der Mythologie, Kunst und Literatur begegnen wir seit jeher dieser einzigartigen Verbindung. So genannte Chimären etwa (griechisch ???????, Chímaira, ,,die Ziege") sind fiktive Mischwesen, die sich aus Teilen von zwei oder mehreren Lebewesen zusammensetzen. Oder man denke an die Fabeln des Äsop, wo stets Tiere als Hauptakteure in den Gleichnissen für menschliche Verhaltensweisen einstehen. Darstellungen von derartigen Zwischenwesen, deren Identität zumindest rein äußerlich nicht klar zu definieren ist, sind aber auch häufig in Karikaturen in Zeitungen und Magazinen zu finden. Hier werden gerne körperliche Merkmale von Tieren herangezogen, um damit die karikierte Person mit den jeweiligen Attributen des gezeigten Tieres in Verbindung zu bringen.
In neueren Medien begegnen uns Kreuzungen aus Mensch und Tier als Protagonisten in Fernsehserien und Computerspielen, Sience Fiction- und Phantasy-Movies. Diese oft als entartet dargestellten Freaks haben mit dem einst selbstverständlichen Zusammenleben von Mensch und Tier nichts mehr zu tun. Nutztiere und auch die offensichtlich ungeschönte Verwendung ihrer Produkte werden immer mehr aus unserem Blickfeld gerückt.
Stattdessen ist gerade in urbanen Räumen zu beobachten, wie Haustiere immer mehr ver-menschlicht werden: Hundesalons kümmern sich um das modisch akkurate Erscheinungsbild von Vier-Beinern, Psychoanalytiker um deren Seelenheil. Während Tierorthopäden an Prothesen für Frauchens Liebling feilen, eifern Menschen danach, möglichst perfekt die Klettertechniken von Affen zu imitieren - Themen, die der Künstler Peter Wehinger verarbeitet. Mihailo Beli Karanovic hingegen verschreibt sich in seinen Arbeiten der Perspektive der Tiere und bereitet für Türkentauben - die animalischen Stadtbewohner mit der wohl größten Population - inszenierte Beerdigungsszeremonien.

Einerseits dominiert der Mensch klar das Tier und zwängt es in seine Verhaltensmuster. Auf der anderen Seite gelten manche tierischen Eigenarten als durchaus vorbildlich und nachahmenswert. Auf keinen Fall aber darf vergessen werden, dass Mensch und Tier stets in einer Wechselbeziehung leben und jede Einflussnahme darauf das sensible Gleichgewicht ins Wanken bringen kann, etwa wenn Umweltverschmutzung durch die Nahrungskette wieder in den menschlichen Körper gelangt oder Tiere aufgrund der Zerstörung unseres Lebensraumes immer mehr in städtischen Gebiete vordringen.

Termin

Public Access
Freitag, 01.10.2010 19:00
Kro Art Contemporary
Getreidemarkt 15
1060 Wien
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