Fabian Seiz: Giving substance to a shadow

Bildende Kunst Eröffnung
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bis Freitag 22. März
20. Feb. 2024 -
Fr 22. März 2024
18:00
Fabian Seiz: Giving substance to a shadow

Eröffnung: 20.2.2024, 18-21 Uhr

… Fabian Seiz, der sich in seiner Kunst schon lange mit Wissensspeicherung und somit mit der Materialisation von Immateriellem auseinandersetzt, geht dabei auch einen analogen Weg. Hinfällig, vorläufig und fragil muten seine postminimalistischen Arrangements an, die oft an die „Arte Povera“ erinnern. Man kann sie nicht installativ nennen, eher sind sie modellartige Situationen, die Malerei und Skulptur formal zu verbinden suchen. Eine kategorische Festlegung würde hier aber nicht weiterführen. Die Relation zwischen Form und Inhalt – eine der Grundsatzfragen der Kunst seit jeher – ist zentral bei der Arbeitsweise von Fabian Seiz. Seine Objektcollagen bzw. apparateartigen Gebilde folgen keiner allgemeinen Logik, sind aber höchst vielschichtige Speicheranlagen. Wenn der Künstler bspw. über Jahre hinaus versucht, die Vornamen all jener Menschen zu notieren, an die er sich zeitlebens erinnern kann, so kann man den Sinn dieses Unternehmens für die Allgemeinheit bestreiten. Die Sinnhaftigkeit von wie immer angehäuftem Wissen und dessen Darstellung ist aber eine zentrale Frage der Kultur im Allgemeinen. Georges Bataille befragt 1933 in seiner Schrift „Der Begriff der Verschwendung“ die moderne Profitgesellschaft nach dem, was als „unnütz“ verurteilt und unterdrückt wird. Er untersuchte die Rolle von Produktion und Konsum in archaischen Gesellschaften, wobei sich herausstellte, dass all das, was Marx als „Überbau“ bezeichnet und Bataille „unproduktive Verausgabung“ nennt – etwa Kunst, Spiele, Kulte –, eine durchaus ökonomische Funktion hatte. Nämlich: die natürliche Überproduktion in ritualisierten Formen der Verschwendung abzubauen.

Ist Kunst nicht generell und meist eine ritualisierte Form der Verschwendung? Zumindest ein Speicher von „unnützem“ Wissen im Sinne der modernen Profitgesellschaft scheint sie zu sein. Von Duchamps „Readymades“ bis zur Honigpumpe von Beuys haben wir es mit philosophischen Modellen zu tun, die dem Gedanken einen Körper zu geben versuchen. Seiz geht konkreter an die Sache heran …

Aus: Günther Holler-Schuster Fabian Seiz und das „unnötige“ Wissen

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