Die Pfeile des wilden Apollo – Klopstockkult & Ossianfieber

Donnerstag, 07. November 2024 - 19:00 Uhr

Akademie der bildenden Künste Wien

Heinrich Friedrich Füger, Klopstock, Messiade, IX. Gesang – Verdammung der Seele von Judas Ischariot, zwischen 1813 und 1818 © Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien Heinrich Friedrich Füger, Klopstock, Messiade, IX. Gesang – Verdammung der Seele von Judas Ischariot, zwischen 1813 und 1818 © Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien
Die Pfeile des wilden Apollo
Klopstockkult & Ossianfieber

Jahrzehnte vor der französischen Revolution kam es in der Ära der Aufklärung zu einem abrupten Einbruch des Irrationalen, der sich in überschwänglichen Gefühlsäußerungen, in Vorstellungen eines spiritualistischen Geschlechtertauschs und einer gebrochenen, heroisch-introspektiven Kunstauffassung äußerte. Der sich abzeichnende Epochenwechsel leitete eine für die Bildkunst problematische Ablösung des Augenscheins durch das Sphärische und Diffuse ein mit einer verstärkten Hinwendung zur Akustik.

Die „Pfeile des wilden Apollo“ waren für den Kulturphilosophen Herder die mitreißenden Klänge einer frühen Folkbewegung und die nordischen Drone-Scapes einer aufkeimenden Nationalmystik, die sich in dem pseudo-keltischen Dichtungszyklus Ossian ankündigte. In den Visionen des Dichter-Superstars Klopstock erschien der wilde Apollo in einer kelto-germanischen Aufmachung, die die Welt mit ihrem Bardengesang und kosmischen Eistanz in kreativen Aufruhr versetzte. Der passionierte Eisläufer Klopstock, der nirgends populärer als in Österreich war, stieg zum Vorbild einer empfindsamen Skater-Bewegung auf, die Entgrenzung in der Motorik suchte.

Die von dem Zeichner und Bildhistoriker Alexander Roob kuratierte Ausstellung kombiniert zu den Klängen eines Joseph Haydn, Willibald Gluck und Franz Schubert Werke des österreichischen Klassizismus, Zeugnisse der internationalen Frühromantik und narkotische Bildwelten der Nazarener.

Einen Schwerpunkt bilden dabei Arbeiten aus dem Kupferstichkabinett neben den Werken der Gemäldegalerie sowie zahlreichen Leihgaben. Das Projekt wird unter Beteiligung von Studierenden der Akademie der bildenden Künste Wien und in Kooperation mit der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien ausgeführt, zu sehen in der Exhibit Galerie und zwei Räumen der Gemäldegalerie.
Eine Ausstellung der Kunstsammlungen in Kooperation mit der Exhibit Galerie.
Kurator: Alexander Roob

Ausstellungsdauer: 8. November 2024 bis 18. Februar 2025
Eröffnung: 7. November 2024, 19 Uhr

Termin

hAmSteR Events
Eröffnung, Sammlungen
Donnerstag, 07.11. 19:00
bis Dienstag, 18.02.2025
Akademie der bildenden Künste Wien
Schillerplatz 3
1010 Wien
Gemäldegalerie
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