Besuch am Schillerplatz – 2. Versuch

Montag, 02. Oktober 2023 - 14:00 Uhr

Akademie der bildenden Künste Wien

BESUCH AM SCHILLERPLATZ - 2. VERSUCH

Inklusion bleibt an der Bildenden eine Illusion - auch ein Jahr später - Student weist mit Performance auf anhaltende Missstände hin.

An der Akademie der bildenden Künste am Schillerplatz führt Barrierefreiheit über den Hintereingang. Das bedeutet für den ersten und bislang einzigen rollstuhlfahrenden Studenten an dieser Universität, Philipp Muerling, dass er nicht wie alle anderen Student: Innen über den Haupteingang in das Gebäude gelangen kann.

Bereits 2022 wies er mit seiner Aktion auf den für diese Kunst-Universität blamablen Umstand hin, dass sie es auch im 21. Jahrhundert nicht geschafft hat für alle Menschen in gleicher Weise zugänglich zu sein.

Ablauf der Performance

Am 2. Oktober um 14Uhr fährt der Künstler Philipp Muerling in seinem Rollstuhl am Schillerplatz vor.
Er hievt sich selbst aus dem Rollstuhl, landet am Boden und quält sich über jede einzelne Stufe der Haupttreppe.
Währenddessen werden Statements vorgelesen!
Falls er unverhofft die letzte Stufe erreicht, sind seine Möglichkeiten begrenzt. Ohne Hilfe kann er nicht in das Gebäude hinein. Er muss wieder nach unten.
Der Versuch die Akademie am Schillerplatz zu besuchen ist wieder einmal gescheitert.


HINTERGRUND

Trotz millionenschwerer Renovierung Barrierefreiheit nur über Hintereingang

Die Frage, wie inklusive ist Österreichs Kunst- und Kulturlandschaft, stellt sich auch dieses Jahr! So gut wie gar nicht, zeigt Philipp Muerling. Mit Hintereingängen und Barrieren konfrontiert, ist der Künstler und Kunststudent meist von hilfsbereiten Passant: Innen abhängig – auch an der Wiener Akademie am Schillerplatz.

Diese Kunst-Universität hat es trotz jahrelanger, umfangreicher Renovierung des zwar denkmalgeschützen, aber öffentlichen Gebäudes nicht geschafft oder für nicht notwendig empfunden, etwa einen Treppenlift am Haupteingang zu installieren.

Als ersten Versuch eines Entgegenkommens, hat die Akademie den Hintergang permanent geöffnet und damit einen Schritt in die richtige Richtung gemacht.

Das ist aber nicht genug! Das ist keine - inklusive - Lösung!

Nach vielen Gesprächen mit dem Vizerektor und auch Vertretern der BIG, wurde überlegt, welche Möglichkeiten es für einen barrierefreien & inklusiven Haupteingang gibt – etwa eine Rampe, ein Treppenlift, ein Lift. Das Gegenargument "Denkmalschutz" wurde bald entkräftet. Übrig geblieben ist nur ein Gegenargument: GELD!

Demnach ist die Bildende am Schillerplatz im Sinne der Inklusion nur am Papier, also nur theoretisch barrierefrei - trotz diverser Stufenpläne für eine Verbesserung. Sie disqualifiziert sich auch weiterhin als moderne, innovative und weltoffene Bildungseinrichtung - und das nach einer rund 70 Millionen teuren Sanierung, wo die Einplanung eines barrierefreien Eingangs eingespart wurde.

Als erster Student in der Geschichte der Akademie, der im Rollstuhl sitzt, wurde Philipp Muerling zwar immer wieder in die Planung und Bestrebungen Barrierefreiheit zu schaffen eingebunden - umgesetzt wurde bisher nur wenig. Mit seiner Aktion thematisiert der Künstler ein gesellschaftspolitisches Problem, das Nicht-Betroffenen kaum bewusst ist. Wegen mangelnder Präsenz wird es zudem von Politik und Medien gern als Randproblem gesehen und behandelt.

In seiner Performance-Reihe „Besuch am Schillerplatz - 2. Versuch" fordert er mehr Awareness!
Eine Aktion von Philipp Muerling.

Termin

Public Access
Performance, Aktion, Barrierefreiheit, Philipp Muerling
Montag, 02.10.2023 14:00
Akademie der bildenden Künste Wien
Schillerplatz 3
1010 Wien
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