SoiL Thornton / Mai Ling / Mykola Ridnyi

Donnerstag, 14. September 2023 - 19:00 Uhr

secession

SoiL Thornton, Decomposition Evaluation, 2022, Ausstellungsansicht, Kunstverein Bielefeld, Foto: Fred Dott SoiL Thornton, Decomposition Evaluation, 2022, Ausstellungsansicht, Kunstverein Bielefeld, Foto: Fred Dott
SoiL Thornton Choosing Suitor
Mai Ling NOT YOUR ORNAMENT
Mykola Ridnyi

Eröffnung: Donnerstag, 14. September 2023, 19 Uhr
DJ-Set von Hotpotposse, 20 Uhr


SoiL Thornton
Choosing Suitor

SoiL Thorntons Werk entzieht sich einer Kategorisierung nach den herkömmlichen Vorstellungen von Genre, Medium, künstlerischer Subjektivität, Biografie sowie geschlechtlicher und ethnischer Identität. Deren Werk überwindet die Grenzen zwischen Medien und reicht von Malerei, Skulptur und Fotografie bis hin zur Installation. Die nüchternen Fakten: lebt und arbeitet in Brooklyn, New York; kann auf zahlreiche internationale Ausstellungen verweisen und ist selbst immer wieder als Kurator*in tätig.

In Thorntons Arbeiten und Ausstellungstiteln ist ein lustvolles Spiel mit Sprache und Bedeutung zu erkennen. Thornton bürstet einige Konventionen der Kunstwelt gegen den Strich, von der Spezifität des Mediums bis hin zu Fragen der Markenbildung und Kommerzialisierung. Dabei wird untersucht, wie Kunstwerke in Umlauf gebracht werden und wie Künstler*innen zur Marke werden und mit ihrer öffentlichen Persona an Wert gewinnen können. Die Grenzen künstlerischer Medien und gewohnte Präsentationsformen neu zu verhandeln, scheint für SoiL Thornton ebenso wichtig zu sein, wie Erwartungen und Vorstellungen zu unterlaufen, mit denen sich Individuen ‒ vor allem Künstler*innen ‒ konfrontiert sehen.

SoiL Thornton
geboren 1990, lebt und arbeitet in New York.

Programmiert vom Vorstand der Secession
Kuratiert von Jeanette Pacher


Mai Ling
NOT YOUR ORNAMENT

Mai Ling ist ein 2019 in Wien gegründetes Künstler*innenkollektiv und ein Verein, der sich dem Austausch über Erfahrungen mit Rassismus, Sexismus, Homophobie und jeder Art von Vorurteilen insbesondere gegenüber asiatischen FLINT* (Frauen*, Lesben, inter*, nicht-binäre und trans*-Personen) widmet. Entstanden aus Solidarität gegen patriarchale und rassistische Diskriminierung, bietet die Gruppe einen geschützten Raum und ein wachsendes Netzwerk, um den vielen Betroffenen eine Stimme zu verleihen und neue Formen der Zusammenarbeit zu ermöglichen. Mai Ling fördert und kontextualisiert zeitgenössische asiatische Kunst und Kultur und nutzt verschiedene künstlerische und diskursive Formate wie Performances, Texte, Videos, Sound, Installationen, Vortragsreihen, Interventionen und Proteste.

Der Name Mai Ling bezieht sich auf den gleichnamigen Fernsehsketch des deutschen Kabarettisten Gerhard Polt aus dem Jahr 1979, der sexistische und rassistische Stereotype und Vorurteile gegenüber asiatischen Frauen* in der deutschsprachigen Gesellschaft darstellt. Ausgehend von diesem Werk, bezogen jedoch auf aktuelle Themen, fordert Mai Ling den westlichen patriarchalen Blick heraus und thematisiert rassistische Fantasien, die diese Stereotype über „Asien“ hervorbringen und immer noch tief in der Gesellschaft verankert sind.

Programmiert vom Vorstand der Secession
Kuratiert von Christian Lübbert


Mykola Ridnyi

Mykola Ridnyi ist Künstler, Bildhauer, Filmemacher, Essayist und Kurator. Seine Performances, Installationen, Skulpturen und Kurzfilme reflektieren die sozialen und politischen Realitäten der heutigen Ukraine. Seine Arbeit ist medienübergreifend und reicht von frühen politischen Aktionen im öffentlichen Raum bis hin zur Verschmelzung von ortsspezifischen Installationen, Fotografie und Bewegtbildern. In seinen jüngsten Filmen experimentiert er mit nichtlinearen Montage- und Collagetechniken an der Schnittstelle zwischen Dokumentation und Fiktion. Der Einfluss der Vergangenheit auf unsere Gegenwart und die Zukunft sowie die Manipulation des historischen Gedächtnisses im Sinne zeitgenössischer politischer Agenden gehören zu seinen den Hauptthemen.

Ridnyi ist Gründungsmitglied der Gruppe SOSka, eines Kunstkollektivs, das seinen Ursprung in Charkiw in der Ukraine hat, und Mitherausgeber von Prostory, einem Online-Magazin über Kunst und Gesellschaft. Seine Werke werden international ausgestellt und waren u.a. auf der Venedig-Biennale, der Schule von Kiew – Kiew Biennale, in der Pinakothek der Moderne in München, der daad galerie in Berlin, auf der Transmediale in Berlin, im Zentrum für Kunst und Medien in Karlsruhe, in der Galerie für Zeitgenössische Kunst in Leipzig, im Museum für Moderne Kunst in Warschau und in der Bonniers konsthall in Stockholm zu sehen. Er war u.a. Stipendiat der Akademie der Künste in Berlin, von Iaspis in Stockholm und Gaude Polonia in Krakau. In Österreich war Ridnyi 2021 für sechs Monate Fellow im Künstlerhaus Büchsenhausen und zuletzt im Jänner 2022 im Q21 in Wien Artist in Residence. Der Steirische Herbst 2022 zeigt eine Videoarbeit aus dem Jahr 2008, die „eine Reaktion auf den unerwarteten Angriff Russlands auf Georgien im Jahr 2008“ war. „Dieser kurze Krieg fand sechs Jahre vor der Annexion der Krim statt – und vierzehn Jahre vor der großflächigen Invasion der Ukraine. Heute erscheint er als präziser Hinweis darauf, wie der aktuelle Krieg sich zuerst in der Ferne bemerkbar machte, übertragen auf eine Sommeridylle.“

Mykola Ridnyi, geboren 1985 in Charkiw, Ukraine, lebt und arbeitet ebenda.

Programmiert vom Vorstand der Secession
Kuratiert von Bettina Spörr

Termin

eSeLs Neugierde
Eröffnung, Ausstellung, SoiL Thornton, Mai Ling, Mykola Ridnyi
Donnerstag, 14.09.2023 19:00
bis Sonntag, 12.11.2023
secession
Friedrichstraße 12
1010 Wien
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