Constanze Ruhm

Bildende Kunst Zeitgenössische Kunst Video Fotografie Eröffnung Screening
Von Mittwoch
15. März
2023
bis Sonntag
27. August
2023
Belvedere 21
Arsenalstraße 1
1030 Wien
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Come una pupilla al variare della luce

ERÖFFNUNG
Mittwoch, 15. März, 19 Uhr

Es sprechen:
Stella Rollig, Generaldirektorin
Claudia Slanar, Kuratorin

Nach den Eröffnungsreden findet um 20:30 Uhr ein Konzert der Soundkünstlerin Gaël Segalen im Blickle Kino statt.

Constanze Ruhm macht sich in ihrer neuesten Ausstellung auf die Suche nach einem feministischen Sehen sowie der Zerschlagung patriarchaler Blick- und Bildregime. Dabei hinterfragt sie, welche Verbindungslinien zu historischen Momenten und Figuren der feministischen Bewegungen wiederaufgenommen und in die Zukunft projiziert werden können.

Den zerbrochenen Spiegel wählt die Künstlerin als Figur, visuelle Metapher und Grundriss der Ausstellung im Belvedere 21. Er steht hier für vieles: die Zerstörung eines Schönheitsideals, das sich im Spiegelbild und in dessen permanenter Überprüfung ausdrückt; die Fragmentierung einer linearen Zeitlichkeit; die schmerzhafte Zerschlagung eines weiblichen Selbstbildnisses durch Gewalteinwirkung, verbunden mit der Suche nach einer erst neu zu findenden Konstellation, die immer offen und fragmentarisch bleiben muss. Nicht zuletzt reist dieser Spiegel durch die Zeiten („uno specchio che viaggia nel tempo“): In ihm erscheinen Bilder des Kinos, der Fotografie, aus der Geschichte der Malerei.

In neu konzipierten Videoinstallationen, einer Fotoserie, der Anordnung von Archivmaterial sowie der Präsentation von Arbeiten weiterer feministischer Künstlerinnen aus den Anfängen der italienischen Frauenbewegung der 1970er-Jahre – wie etwa Suzanne Santoro und Marinella Pirelli – macht Constanze Ruhm feministische Kunst- und Filmgeschichte im Spiegel einer zeitgenössischen künstlerischen Praxis sichtbar. Eine der Leitfiguren in Ruhms Ausstellung ist die italienische Feministin Carla Lonzi mit ihrem Konzept einer zerbrochenen, fragmentierten Zeitlichkeit, um zu einer anderen Art von Bildern, von Filmen und letztendlich von Bewusstsein zu gelangen.

Nach der Zerschlagung geht es darum, durch performative Rituale, theatrale Beschwörungen sowie vieldeutige Signale die Scherben des Puzzles zu einem anderen Körper zusammenzufügen und so zur Neuschreibung einer (feministischen) Geschichte beizutragen.

Kuratiert von Claudia Slanar

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