Hans Weigand: Rider in the Storm
Donnerstag, 19. Mai 2022 - 10:00 Uhr
Albertina
„Den Remix der Gegenwelten surfend“
Bereits seit den frühen 1970er-Jahren – noch bevor Weigand in Wien bei Oswald Oberhuber an der Universität für angewandte Kunst studiert – wird er stark von Pop-Art, Science-Fiction sowie Psychedelic Pop und Rock beeinflusst. Gemäß dem individuell-anarchistischen Selbstverständnis des damaligen Wiener Kunstkreises reflektiert Weigand in seinen Werken Sehnsüchte, das eigene Scheitern oder Rausch und Entfremdung vom Selbst. Diese Themen gehen Hand in Hand mit gesellschaftspolitischen Motiven.
Weigand, der von Mitte bis Ende der 1990er-Jahre in Los Angeles lebt, breitet in seinen Werken ein utopisch-klassisches und kontrastreiches Bildvokabular aus. Hinter der Fassade des lockeren Lebensstils der amerikanischen Westküste setzt er sich – als er durch befreundete Künstler tiefe Einblicke in die Surf-Punk-Kultur erhält – besonders mit sozialpolitischen Themen wie der Finanzkrise 2008 auseinander. Exemplarisch verkörpert die Figur des Wellenreiters, die Weigand in vielen seiner Arbeiten aufgreift, Ambivalenz: Sie steht sowohl für Freiheit als auch für Risikobereitschaft und Wagnis, Untergang.
In Weigands Werk kollidieren nicht nur zeitgenössische Motive mit Bildern alter Meister. Auch traditionsreiche Techniken wie der Holzschnitt werden einer zutiefst zeitgenössischen und unkonventionellen Umsetzung zugeführt.
Die Ausstellung ist von 19. Mai bis 21. August 2022 zu sehen.