Feminist Press:ure

Freitag, 01. Oktober 2021 - 10:00 Uhr

Depot. Kunst und Diskussion

Feminismus, Medien, Aktivismus

Anmeldung bitte mit Namen, Mailadresse (für Contact-Tracing) und der Info, ob die Anmeldung für beide Tage erfolgt oder nur für einen: anmeldung@ma57.wien.gv.at
Es gilt die 3G-Regel, bitte einen entsprechenden Nachweis mitbringen.

Die Konferenz wird live auf Youtube gestreamt:

30.9., 14.00 – 20.00: https://www.youtube.com/watch?v=HLM1oVZ03Cs
1.10., 10.00 –19.00: Tag 2: https://www.youtube.com/watch?v=2KPyyyMNKDc


Freitag 1.10.

10-11.30, Panel III: Ferda Ataman & Andrea Seier

Ferda Ataman: Warum Medien eine Vielfalts-Revolution brauchen

Männlich, weiß, gutverdienend und akademisch gebildet. So sehen nach wie vor die meisten Entscheider*innen in Medien aus und mit ihnen auch der journalistische Blick auf die Welt. Um glaubwürdig und publikumsnah zu bleiben, muss sich das ändern. Wie, das haben die Neuen deutschen Medienmacher*innen 2021 in einem Diversity Guide für Medien zusammengefasst. NdM-Vorsitzende Ferda Ataman stellt die wichtigsten Punkte vor und lädt ein zur Diskussion. Denn eins steht fest: so weitergehen kann es nicht.

Ferda Ataman ist Journalistin, Autorin und Expertin für Diversität und Rassismus. 2019 erschien ihr Buch „Hört auf zu fragen. Ich bin von hier“ und löste mit dem Hashtag #vonhier eine Debatte über Zugehörigkeit in Deutschland aus. Bis 2020 schrieb sie die SPIEGEL-Kolumne „Heimatkunde“, seit 2021 ist sie Medien-Kolumnistin bei radioeins vom rbb. Ataman ist Vorsitzende der „Neuen deutschen Medienmacher*innen“, die sich für eine diversitätssensible Sprache und guten Journalismus im Einwanderungsland einsetzen. Für ihre Arbeit und ihr ehrenamtliches Engagement erhielt sie 2019 den Julie und August Bebel Preis für innovative und emanzipatorische Beiträge zur Politischen Bildung. Ataman lebt (gern) in Berlin.


Andrea Seier: Feminismus to go and see. Neue Sichtbarkeiten und alte Forderungen

Mein Beitrag setzt sich mit der neuen Sichtbarkeit des Feminismus aus der Sicht der Medienwissenschaft auseinander. Anhand konkreter Beispiele aus den Bereichen Spielfilm, Essayfilm, Serie und digitale Medien wird untersucht, in welcher Weise feministische Forderungen gegenwärtig aufgegriffen, neu ausgerichtet und nicht selten auch in antifeministische Narrative eingebunden werden. Um dieser – teils komplexen – Ausgangslage zu begegnen, plädiert der Beitrag schließlich für einen Perspektivwechsel: Anstatt danach zu fragen, ob digitale und/oder audiovisuelle Medien als Freund oder Feind des Feminismus einzustufen sind, müsste es eher darum gehen, ihre unterschiedlichen medialen Bedingungen und ihre jeweiligen Bezüge zu Geschlechter- und Klassenverhältnissen genauer zu bestimmen.

Andrea Seier ist Professorin für „Kulturgeschichte audiovisueller Medien“ am TFM-Institut der Universität Wien. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich Mikropolitik der Medien, Medien als Technologien des Selbst, Gender & Medien, soziale Differenz und/in Medien. Jüngste Publikationen: Mikropolitik der Medien. Berlin: Kadmos 2019; Seier, Andrea: Rotlicht im/als Filmlicht. Zur performativen Ästhetik des dokumentarischen Blicks, in: Astrid Deuber-Mankowsky, Astrid; Philipp Hanke (Hg.): Queeres Kino | Queere Ästhetiken: Dokumentationen des Prekären, Berlin; Vom Ausbleiben des Aufstiegs und der Krise als Dauer. Szenen sozialer Im/Mobilität im postmeritokratischen Kino der Gegenwart, in: Gender. Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, Heft 3/21, S. 74-88 (gem. mit Stephan Trinkaus).

11.30 – 12.00: Pause

12.-13.30, Panel IV: Teresa Bücker & Nicole Schöndorfer

Teresa Bücker: Feministischer Journalismus zwischen Ausverkauf und Radikalität

Feminist*innen streiten darüber: Wie viel Mainstream braucht Feminismus, um wirksam zu werden? Diese Frage stellt sich auch für feministische Journalist*innen und Autor*innen bezüglich der Formate und Medien, für die sie arbeiten oder in denen sie ihr Wissen vermitteln. Teresa Bücker spricht in ihrem Vortrag über feministische Strategien für Journalismus und seine Rolle für gesellschaftlichen Wandel.

Teresa Bücker arbeitet als Journalistin und Autorin zu gesellschaftspolitischen Fragen der Gegenwart und Zukunft. Sie schreibt die Kolumne „Freie Radikale“ für das Süddeutsche Zeitung Magazin und moderiert das RBB-Format „Jetzt mal konkret“. Bis Juni 2019 arbeitete sie als Chefredakteurin des Onlinemagazins EDITION F und wurde 2017 als „Journalistin des Jahres“ ausgezeichnet sowie 2019 erneut in der Kategorie „Kultur“. https://teresabuecker.de/

Nicole Schöndorfer: „Objektivität“ gilt nicht mehr

Unsere Lebensbedingungen haben sich in den letzten Jahren wesentlich schneller zugespitzt als die breite mediale Kritik daran. Die Antworten auf die drängenden Fragen nach Geschlechter- und Klimagerechtigkeit, nach der Verteilung von Arbeit und Ressourcen können deshalb nur radikale sein. Es wird zunehmend fahrlässiger, eine „objektive“ Position gegenüber einer buchstäblich brennenden Welt einzunehmen. Die Angst davor, „aktivistisch“ zu agieren, ist letzten Endes albern.

Nicole Schöndorfer ist Feministin, Journalistin und Podcasterin (“Darf sie das?”) in Wien. Sie schreibt und spricht über gesellschaftliche Verhältnisse aus einer radikal linken Perspektive.

13.30-15.00 Mittagspause

15.00-16.30 Workshops
(Anmeldung bitte unter: anmeldung@ma57.wien.gv.at)

1.Workshop: Frauennetzwerk Medien: Räuberinnenleiter machen (Workshop findet im Depot statt)
2. Workshop FH: Jungjournalistinnen stärken (Online-Workshop)
3. Workshop. Women on Air: Feminismus und Radio(machen) (Online-Workshop)
Frauennetzwerk Medien: Räuberinnenleiter machen
Feminismus – uncool, überholt und unnötig im 21. Jahrhundert? Die gläserne Decke, Männerseilschaften, Sexismus in den Medien – alles Litaneien, die der Vergangenheit angehören? Das Frauennetzwerk Medien beantworten solche Fragen mit einem klaren, deutlichen: Nein! Wie feministisches Empowerment unter Frauen, Vernetzung und sich die Räuberinnenleiter machen aussehen können, erarbeitet Martina Madner, Redakteurin bei der Wiener Zeitung und Vorsitzende des Frauennetzwerks Medien, mit dir.

Mag.a Martina Madner, Redakteurin bei der Wiener Zeitung und Vorsitzende des Frauennetzwerks Medien, Autorin von „Bevor der Tod uns scheidet. Frauen, die sich von Gewalt in der Familie befreit haben“ und Moderatorin – ehemals leitende Redakteurin vom feministischen Magazin an.schläge, schreibt auch heute vorzugsweise zu Themen, die Frauen beschäftigen. Twitter @martinamadner

Das Frauennetzwerk Medien ist ein überparteiliches Netzwerk von Journalistinnen und Medienfrauen in Wien. Es wurde vor über 20 Jahren gegründet, um Frauen bei ihrer Arbeit in und mit den Medien zu stärken.

16.30-17.00 Pause

17.00-19.00 Podiumsdiskussion II:
Der Kampf mit dem Algorithmus: Feminismus im Netz
Mit Noura Maan, Teresa Bücker, Lea Susemichel, Francesca Schmidt, (angefragt)
Moderation: Claudia Throm

Podiumsteilnehmer:innen:

Jelena Gučanin lebt in Wien. Geboren wurde sie 1989 in Jugoslawien, studiert hat sie Kultur- und Sozialanthropologie sowie Publizistik- und Kommunikationswissenschaften. Für ihre journalistische Arbeit wurde sie 2016 mit dem Wiener Jungjournalistinnenpreis ausgezeichnet. Derzeit arbeitet sie im Social Media Bereich und schreibt weiterhin – etwa ihre feministische Kolumne für die „Kupf“-Zeitung.

Hengameh Yaghoobifarah ist Journalist_in und Schriftsteller_in. Hengameh ist Redaktionsmitglied des queerfeministischen Missy Magazines. Seit 2016 erscheint Hengamehs Kolumne „habibitus“ in der taz. Gemeinsam mit Fatma Aydemir gab Hengameh 2019 die Essaysammlung „Eure Heimat ist unser Albtraum“ heraus. Im Februar 2021 erschien das Romandebüt „Ministerium der Träume“. Außerdem moderiert Hengameh den Podcast „Auf eine Tüte“, der seit April 2020 wöchentlich erscheint.

Noura Maan: Nach mehreren Praktika bei österreichischen und internationalen Medien (unter anderem ORF und Associated Press) landete Noura Maan im Jahr 2014 in der STANDARD-Außenpolitik. 2016 und 2017 veröffentlichte sie mehrere investigative Recherchen über rechte Netzwerke im Rahmen eines von der Volkswagenstiftung geförderten Projekts, die Geschichte „Was Hofers und Van der Bellens Anhänger auf Facebook sehen“ wurde als „Story des Jahres“ bei den österreichischen Journalismustagen nominiert. Mittlerweile ist sie auch im frauenpolitischen Ressort dieStandard aktiv und seit 2019 Chefin vom Dienst (online). Anfang 2019 wurde sie mit dem Jungjournalistinnenpreis des Frauennetzwerks Medien ausgezeichnet.

Termin

Uhu Diskurs
Tagung, Medien, Feminismus, an.schläge, dieStandard, Frauenservice Wien
Freitag, 01.10.2021 10:00
Online Event

Depot. Kunst und Diskussion
Breite Gasse 3
1070 Wien
Merken
Links
Schließen
Zum eSeL Twitter Kanal


Mehr Informationen finden Sie in unserer Daten­schutz­erklärung
Schließen
Zur eSeL Facebook Page


Mehr Informationen finden Sie in unserer Daten­schutz­erklärung
Die Webanalyse durch Google Analytics wurde deaktiviert.