Jaskaran Anand: Around L-INKED

Dienstag, 23. März 2021 - 19:00 Uhr

brut

Didi Elena Didi Elena
Online-Filmpremiere und Artist Talk im Livestream auf brut-wien.at

In seinem Filmprojekt Around L-INKED lässt sich Jaskaran Anand von der indischen Mythologie des „Shiva Shakti“ inspirieren, einer Figur, in der sich männliche und weibliche Energie in einem Körper vereinen. Jaskaran Anand stellt die Dualität von Körper und Psyche infrage, zeigt die Grenzen unseres Denkens in Gegensätzen und Stereotypen. Ein lustvolles Erlebnis, das die Einzigartigkeit jedes Menschen feiert, unser Begehren entfesselt und dazu auffordert, Einschränkungen, Scham und Selbsthass über Bord zu werfen.

Jaskaran Anand stellt sich für sein Projekt eine Reihe von Fragen: Wie definieren, stereotypisieren und praktizieren wir menschliche Beziehungen? Welchen Einfluss haben kulturelle und soziopolitische Ideen von geschlechtsspezifischen und sexualisierten Körpern? Wie kommen Einschränkungen zum Tragen, die den Ausdruck körperlicher Intimität und Körperbeschämung zur Folge haben? Wo spielen Popkultur und soziale Medien eine Rolle? Wo spielt Angst eine Rolle?

Der interaktive Film Around L-INKED untersucht den Begriff der „Shakti“ (Energie), die entsteht, wenn die Körper des Menschen miteinander interagieren. Es geht darum, dass „Begehren keine Form hat“ und es wird die vielfältige Singularität eines geschlechtsspezifischen menschlichen Körpers aufgedeckt, indem die körperlichen Wünsche zwischen den erlernten Verführungen und Momenten der Trance untersucht werden.

Das Projekt, das ursprünglich als Performance geplant war, begann als textbasierte Solo-Improvisation. Inspiration zog Jaskaran Anand aus den persönlichen, gesellschaftspolitischen und kulturellen Erfahrungen rund um das Thema körperliche Intimität und deren Beziehung zur indischen Mythologie von "Shiva Shakti / Adi Shakti", ikonographiert als Ardhanarishvara, die das Weibliche und das Männliche in einen Körper vereint. Zusammen sind die Energien in Balance und Harmonie: Labeled-unlabeled, weiß & schwarz, männlich & weiblich, gut & schlecht.

Jaskaran Anand wurde in Neu-Delhi in Indien geboren und lebt seit 2015 in Linz. Er ist Performer, Choreograf, Forscher und Pädagoge. Ihn faszinieren Spiritualität und das psychologisch-neurowissenschaftliche Verständnis des Selbst. Seine Forschung und seine interdisziplinären Arbeiten konzentrieren sich darauf, das Konzept der Realität für das Ich zu (de-)konstruieren und dabei auch eine gesellschaftspolitische Dimension zu untersuchen. Jaskaran Anands Arbeiten wurden in Österreich, Neuseeland und Indien präsentiert.

Der carrier bag wird zum Container voll mit Wissen und Unsinn, in dem mit Transformationsprozessen experimentiert wird. Ideen, Skizzen und Gedankengänge sammeln sich an wie Bakterien und wollen umsorgt werden. SCOBY – die Mutterkultur – lebt sich ein, wächst, transformiert und vernetzt sich. In der behutsamen Pflege von Organismen steckt ein symbolischer Wert: die Erforschung von Ideen über ein fluides Zusammenleben. Die Annäherung an diesen Themenkomplex erfolgt auf mikroskopischer Ebene und spielt mit verschiedenen Gedankengängen: Welche metaphorischen Antworten stecken in der Symbiose zwischen Pilzkultur und Nährstoff? Woran wächst eine Beziehung ohne Hierarchien? Immer im Raum und manchmal im Licht gärt ein Booklet, es wirft Rollen wie Performer*in oder Szenografie durcheinander, fungiert als dramaturgischer Guide und konserviert Bekanntschaften aus dieser Verabredung.

Julia Müllner lebt und arbeitet als freischaffende Tänzerin in Wien. 2019 schloss sie ihr Studium in Tanz und Choreografie an der Danish National School of Performing Arts in Kopenhagen ab. Sie erhielt das Trainingsstipendium im Tanzquartier Wien und das danceWEB Scholarship bei ImPulsTanz. Julia Müllner arbeitet in kollaborativen Settings und Soloprojekten. Seit Herbst 2020 ist sie Mitglied des Performancekollektivs maria mercedes, unterstützt durch die Plattform HUGGY BEARS.

Termin

Tauben Loge
imagetanz, Performance, Film, Jaskaran Anand
Dienstag, 23.03.2021 19:00
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