Das Tragen der Narrenkappe schafft Freiräume.
Wer sich im Anschein des Wahnsinns sonnt, gilt als Phänomen der Natur und muss sich nur in einer graduell aufgelockerten Weise vor den Konventionen seiner Mitmenschen verantworten.
So eignet sich die Herstellung und das Tragen von Narrenkappen als Tapetentüre hinaus aus den Kanzleien der Kunstkodizes, hinein in die schlaglichternen Katakomben freien Denkens, das als Verschriftlichtes nicht für sich selbst steht, nie ganz alleine bleibt: Anton Herzl´s Anverwandlungen verweisen aber weniger auf die in Gilden organisierte Bedarfskultur närrischen Treibens, sondern beziehen sich gerade auf jene Strömungen in der Kunst, die den Ernst im Unernst für sich genutzt haben: Fluxus und Dada wären da zuerst zu nennen, aber auch Schamanismus und Fußreflexmassage schwingen mit, wenn Herzl Krokokappen, Ufohelme u.Ä.m. über seinen Schädel stülpt, nicht nur um seinen Gedichten und Texten so besser Gehör zu verschaffen, sondern auch, um schon von deren Inhalten zu künden.
Denn diese handeln oftmals von Paradoxien, welche Herzl - zum Faschingsdienstag hin - gerne für jene glitches im Realen hält, welche wir aufstöbern müssten, um uns selbst zu vergegenwärtigen, dass wir wahrscheinlich Simulakren in den Simulationen anderer Simulierter sind und um mitzuerleben, wie aus dem vom Du geprägten Ich wieder ein Ich im Du wird bzw. umgekehrt.
Eintritt frei
Hier geht’s zur Anmeldung: http://www.district4art.eu/anmeldung.html