Anatolias Schnitzel ist ein kleiner Laden in der Hofmühlgasse 1060 Wien. Bis vor ein paar Monaten hat man dort in den Schaufenstern in Glasvitrinen eine Auswahl an Dingen finden können, die man gemeinhin wohl trashfood nennen würde. Es war einer der wenigen Läden in der Gegend, der Gerichte angeboten hat, die ausdrücklich Halāl waren. Der Name spricht von einem wohlgemeinten Versuch der Fragmentierung entgegenzuwirken. Der Erfolg blieb aus und so schloss Anatolias Schnitzel die Tür, die einen brezelförmigen Knauf hat.
Über Wochen stand der Laden leer und schloss sich den vielen ungenutzten Unorten der Stadt an, die ihrer Zweckgebung harren oder einfach nur als Spekulationsobjekt dienen.
Bis schließlich ein Zettel an der Tür hing, der den Raum über den Sommer zur Miete anbot. Es ist damit ein seltener Schritt der Eigentümer auf eine Öffentlichkeit zu.
In den acht Wochen von Anfang August bis Ende September wollen wir dem Namensgeber ein Denkmal setzen. Integration von Nachbar*innen, Jung und Alt, Disziplinen, Kulturellen Hintergründen sowie die integration von Kunst mit einer neuen Öffentlichkeit ist unser Ziel.
In diesem Ort mit seiner Politik der offenen Tür knüpfen wir an unsere Veranstaltung Car[e]less Future an. Wir wollen die dort entwickelten Ideen bei einer Umsetzung begleiten. Die Münzwardeingasse ist nur einen Steinwurf von Anatolias Schnitzel entfernt, die Fortführung des ortsbezogenen Arbeitens bietet sich an.
Besuchszeit: MI 31.07.2019 12-18:00 geöffnet
(ausserhalb der Öffnungszeiten nach Absprache)
Warme Küche: DO 01.08.2019 18:00
Lesungen: FR 02.08.2019 19:00
Finissage: SA 03.08.2019 18:00
Filmabend: SO 04.08.2019 20:00
Milena-Marie Rohde
Claus Schöning Lam-Yong
Frederik Marroquin
Paula Oberndorfer
Jede Woche wird es gemeinsames Essen, Lesungen, Diskussionen und Filmeabende geben.