Radikales Ich fotografiert

eSeL Foto: ARAKI (Albertina Modern, 26.5. - 29.8.2021) eSeL Foto: ARAKI (Albertina Modern, 26.5. - 29.8.2021)

Die Albertina Modern zeigt mit frühen Fotos von Nobuyoshi Araki, mit welcher Raffinesse die Fotokamera sehr persönliche Wahrnehmung der Wirklichkeit sichtbar machen kann; auch wenn sie manipulativ ist und lügt (nicht nur beim eingeblendeten Datum), oder Araki beim Fotografieren auf einem Araki-Bild zeigt.

Die wenigen legendären Bondage-Nackten in der Schau hinterfragen hier klar japanische Tabus und Tradition. Die #Metoo-geprägte Mich-Wahrnehmung männlichen Blickens (und Klickens) verstummt vor Arakis großen Bildserie „Sentimental Journey“ im letzten Raum der Ausstellung, wie er seine Ehefrau beim Sterben mit der Kamera begleitet. Es berührt, nachzuverfolgen, wie sie aus dem Leben und aus Arakis Fotos verschwindet und als Variation erlebter Orte, im Anblick der geliebten Katze und anderen wechselnden Erzählperspektiven in den Fotos weiterlebt.

Schad nur, dass auf meinen Fotos der Presseführung durch Foto-Kurator Walter Moser die Co-Kuratorin Astrid Mahler unsichtbar blieb. Eine großartige Schau, die mit geschärfter Wahrnehmung Lust darauf macht, sich im Ost- wie Westlicht in der ganzen Schaffensbreite von Arakis Werk zu suhlen.

Araki

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