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eSeL Textbild (2018): Hommage an netznetz.net 2006-2012

eSeL Textbild (2018): Hommage an netznetz.net 2006-2012

eSeL Textbild in Hochauflösung

Es passiert was. Zumindest virtuell. „CIVA“ (neuwienerisch für „Cyber“) ist das nächste, neue „Medienkunstfestival für Wien”. Weil Menschenansammlungen in nächster Zeit nur mehr virtuell stattfinden dürfen, dient hier das Internet als Festivalzelt, Spielwiese und Inhalt.

eSeL ist natürlich befangen, weil er dank grauem Fell eine der ersten Hoch-Zeiten (pun intended) der Wiener „Netzkultur“-Szene genetznetznetzt hat. Der frischen Kulturstadträtin dürfte es mit der Neuausschreibung (mit mehr Budget) weniger um digitales Szene-Gießkannen-Förderprinzip gehen als vielmehr darum, dass der WWWienruhm auch digital behauptet werden kann.

Nebst Clubkompetenz dank Soundframe-Vergangenheit gibts x KuratorInnen für diverse Programmschienen von Film bis Konzert und besagte Medienkunst – alles halt nur im Hyperspace. Es wird möglichst versucht, Festivalfeeling zu bewahren, zufällige Begegnungen auch unter dem Publikum online zu ermöglichen – und zugleich digitales Bullying zu verhindern.

Jetzt wird's technisch: Nein, kein hauseigenes „Vörtschual Real-ET“ System wird verwendet, sondern mostly „Mozilla Hubs“, die Publikumsavatare zu Projekten der KünstlerInnen verleiten sollen. Der Reiz, nach dem Zoom-Overkill andere digitale Gadgets auszuprobieren, könnte hier durchaus ein Benefit sein. Und dass es analoge Erlebnisräume für Medienkunst schon braucht, debattieren wir bitte erst wieder, wenn das depperte Corona vorbei ist.

Derweil gibt’s Kooperationen auch weit über den Szene-Teller hinaus: zum Beispiel mit Epic Games (ja, die vollkommerziellen, die sich mit Apple angelegt haben, aber auch die Unreal Engine im Talon haben). Aber auch (alt)bekannte Namen „aus der Szene“ finden sich (von der Musikszene ganz zu schweigen). Und ja, natürlich! CIVA hat ein superfesches animiertes Videologo, wie man das heutzutage scheinbar weiterhin braucht, weil man damit hoffentlich Kreativjugend erreicht, die sich durchaus für neue (Gedanken)Spiele interessieren könnte. Nur zocken andere futurologische Kongresse meist recht viel für Festivalpässe, während hier alles gänzlich gratis ausprobiert werden kann.

Freitag beginnt’s – rein virtuell. In meinen Blasen hab ich bisher davon echt bedenklich wenig gehört oder gelesen, nicht einmal szeneinternes Gegrummel. Das kann auch ein gutes Zeichen sein, weil’s hoffentlich neue „Audiences“ erreicht. Möge die Open Beta gelingen. Prost!

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