Im Angesicht der Avantgarde

eSeL Textbild: Kurator Walter Moser @ Albertina (Foto: eSeL)

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Das Gesicht des Kurators Walter Moser kann die Müdigkeit kaum verbergen. Drei Jahre Forschung (inklusive Verhandlungen über grandiose Leihgaben) bieten dem leiharmen Kuratieren in Zeiten von Corona mit der internationalen wie exzellenten Fotolektion FACES erfolgreich die Stirn.

Der Avantgarde-Kanon der 20/30er Jahre (und zahlreiche weniger bekannte Fotografinnen) beleuchtet und belichtet wie auf die Entdeckung des Expressionismus im Standbild-Portrait (Danke, Film!) zahlreiche weitere Fototricks auch fürs "Gesichtsportrait" erstmals entwickelt und eingesetzt wurden, die heute als "Close Ups", "Crops", "Zoom", "Filter", "Collage" oder auch “Rollenspiel-Fotochallenge” die Bilderflut in allen Smartphones interessanter machen.

Die "Macht des Gesichts" hält klug an jenem historischen Moment inne, an dem der Nationalsozialismus die Methoden und Strategien der Foto-Avantgarde für seine ideologischen Zwecke zu missbrauchen begann. Hier zeigt selbst August Sanders Langzeitprojekt “Menschen des 20. Jahrhunderts” sein ambivalentes Antlitz, wenn die Portraitierten quer durch alle Gesellschaftsschichten mit gleicher Würde dargestellt werden, um das Individuelle sodann in “Typologien” einzuordnen. In Folge sind im nächsten Raum “Araber und Juden” der Inszenierung von “Ariern” gegenübergestellt. Zuletzt triumphierte augenscheinlich Riefenstahls Wille, der noch heute den alten, neuen Stil politischer Kommunikation mitbestimmt.

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