Kommunikation umkoordinieren

eSeL (Symbol)Foto: Peter Weibel @ Frohner Universitär (Forum Frohner Krems, 20.5. - 2.10.2022) eSeL (Symbol)Foto: Peter Weibel @ Frohner Universitär (Forum Frohner Krems, 20.5. - 2.10.2022)

Was verbinden Menschen mit „Kunst“, die nicht mit dem Kunstbetrieb vernetzt sind? Welche Werke hängen bei ihnen daheim – und wie wird Kunst besprochen, warum geschätzt und vielleicht sogar ausgestellt? Wenn eSeL was interessiert, mache ich inzwischen ein Projekt, um langfristig ein Thema aktiv beforschen zu können. Nach der Fotoverteilung in alle Wiener Bezirke im Rahmen von „Bezirkskunst“ erforscht „Wohnzimmerkunst“ nun privaten Kunstgeschmack und endet im Sommer mit einem über die ganze Stadt verteilten Fotoprojekt.

eSeL entstammt ja jener Generation, in der jeder Haushalt gefühlt mindestens einen Druck eines Phantastischen Realisten zu Hause hängen hatte (eh nur Männer - dafür in gigantischer Auflage). Den eSeL interessiert, was wiederum heutzutage Menschen mit dem Kunst-Wort verbinden und was sie „trotzdem“ daheim hängen haben, ohne an Preisspektakeln, angesagter Formensprache oder aktuellen Tendenzen von Wissensproduktion allzu viel teilzuhaben.

Ähnlich wie bei dem ongoing research bei #eSeLSCHWARM zu Perspektiven auf Kunst abseits der eigenen Bubble, galt es auch hier, eben NICHT das eigene Netzwerk zu aktivieren, um dadurch mit Menschen in Kontakt zu kommen, die eben nicht Friends-of-Friends sind – und im Idealfall nicht einmal wissen, was eSeL ist oder macht. Derlei Ganz-Nach-Draussen-Kommunikation ist übrigens gar nicht so einfach.

Beim Projekt „BEZIRKSKUNST“ wurden seit März via FOTOWIEN-Festival eSeL Fotos als Kommunikations-Köder in (fast alle) Wiener Gemeindebezirke verschenkt, um für eine neue Fotoserie, die zeigt, wer was über dem eigenen Sofa aufhängt, vertiefende Gespräche führen zu können.

Diese Woche startet endlich die „WOHNZIMMERKUNST“. Dafür erwies sich das WIR SIND WIEN. FESTIVAL DER BEZIRKE (insbes. Stadt Wien-eigenen Medienkanälen) als wunderbarer Multiplikator, um mit durchmischten Publikums-Gruppen in ausgewählten Wohnungen öffentliche Gespräche führen zu können.

Wiewohl: für jene vier Wohnungen, in die wir demnächst einem guten Dutzend unbekannter Menschen Einlass gewähren, mussten paradoxer Weise wiederum Gastgeber:innen aus dem Kreis jener unvernetzt Erreichten erwählt werden, die zumindest in Sachen Selbst-Darstellung so auf zack sind, dass es hoffentlich zu aufrichtig abwechslungsreichen Gesprächen über Kunst im privaten Alltag kommen wird, und nicht zu Voyeurismus in intimen Eigenheimen. Auf die dadurch erwählten Gesprächspartner:innen freue ich mich schon.

Bevor eSeL im Juli dann durch alle Bezirk wandert um wieder in kleinsten Rahmen ein Sofafoto pro Bezirk zu machen gibt es jetzt – nach zwei Jahren coronabedingter Verschiebung – endlich “Erntedankfest”.

eSeL Wohnzimmerkunst

P.S.: Ich freue mich aufrichtig über und auf jede:n, der/die noch mitkommen mag. Nach dem indiskreten Hinweis im letzten eSeL-Newsletter sind alle Führungen fast ausgebucht (Tipp: für 1170 am 17.6. gibt’s noch Restplätze, für die anderen Bezirke teilweise noch Wartelisten, falls die Gastgeber:innen doch noch ihr finales OK zur erhöhten Publikumsanzahl geben.)

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