Kommunikativer SuperGAU KHW

eSeL Foto: BINSEKT - Christina Zurfluh & Bernhard Frue (Kunst Haus Wien / Garage, 7.4. - 5.6.2022)

Zur Nachbesetzung beziehungsweise „Neuorientierung“ des Kunst Haus Wien wurde allerorts zu Recht aufgeschrien und -geschrieben. Weil‘s schon hart ist, wenn man vorgeführt kriegt, wie wurscht es der Stadtpolitik scheinbar ist, dass mittels Schlagwort-Biotop „Marke Hundertwasser“, „Ökologie-Themen” und „Erschließung neuer, junger Publikumsschichten“ eine innovativ positionierte Kunst-Institution verramscht werden dürfte, die paradoxerweise genau zu diesen Themenkomplexen früh und mit der notwendigen Komplexität gearbeitet hat. Und auch zur Kunst-Fotografie – der mit Relaunch des FOTO WIEN Festivals via Kunst Haus unlängst erneut ein deutlicher Aufmerksamkeits-Schub verpasst wurde – schweigt sich die Presse-Aussendung schmerzhaft laut aus. Sonst weiß man wenig, außer über ein Curriculum, das dazu verleitet, polemische Spekulationen übers (Netz)werken im „roten Wien“ anzustellen. Was mich weiterhin am meisten wundert: dass niemand versucht, der einhellig in Social Media und auch Feuilletons geäußerten Empörung mit Informationen über das „ambitionierte Konzept“ entgegen zu wirken. Immerhin ist Neu-Direktorin Gerlinde Riedl derzeit Geschäftsführerin der „Stadt Wien Marketing Gmbh“. Dort sollte "message control" doch ein Anliegen sein? Statt Polemiken und Gerüchte galoppieren zu lassen gäbe es dann Grundlagen für angemessene Diskussion — und vielleicht endlich klarere Rollenzuweisungen zum Stiefkind „Kunst-Fotografie“. Durch das laute Schweigen scheinen die allenorts geäußerten Sorgen doch erst doppelt berechtigt.

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