Feiertagsprogramm

eSeL Foto: Josef Hoffmann – Fortschritt durch Schönheit (MAK, bis 19.06.2022) eSeL Foto: Josef Hoffmann – Fortschritt durch Schönheit (MAK, bis 19.06.2022)

Knapp bevor’s in die Weihnachtspause geht (und die neue Virusvariante einen ungewissen Jänner erwarten lässt) hat sich eSeL bemüht, die neu eröffneten Ausstellungen aufzuholen, die ja immerhin während der Feiertage wärmende wie anregende Ausflugsziele bieten werden.

In der gewaltigen Josef Hoffmann Retrospektive steckt alles, was dem MAK wichtig ist (und ein beachtlicher Anteil hauseigener Sammlungsobjekte): Gestaltungskraft als Architekt, Designer und Gesamtkunstwerker bis ins kleinste Detail, bei dem Grenzen zwischen Kunst und Design im Dienste klug angewandter „Schönheit“ verschwimmen. Dazu noch unendliche viele historische Anknüpfungspunkte zu Aktuellem: Secession, Biennale-Pavillon, Wiener Werkstätte oder auch Kunstschaffen während der NS-Zeit. Auch über Vermarktungsstrategien lernt man eine Menge – ohne jegliches Naserümpfen. Dass Gestaltungsmöglichkeiten gehuldigt werden, die heutzutage im bewussten Verzicht auf superreiche Auftraggeber:innen kaum realisierbar wären, liegt dem eSeL trotzdem im Magen. Letztlich stellt sich auch hier die Frage nach aktualisierten Möglichkeiten von Kunst, deren Triebfeder heute sicher neue Technologien und die Digitalisierung sind. (Nein, ich meine NICHT das Investieren in künstlich verknappte NFTs – sondern das genaue Gegenteil, das für die gesamte Gesellschaft wirksam wird.) In welche Richtungen es im MAK verstärkt weitergehen wird, erfährt der eSeL erst im neuen Jahr bei der Antrittskonferenz der neuen Direktorin Lilli Hollein.

Josef Hoffmann: Fortschritt durch Schönheit

Martin Noël ist wenig bekannt, bekam nun kurzfristig eine Riesen-Retrospektive in der Albertina, wo seine überdimensionalen Holzschnitt-Platten imposant und erfreulich wirken, aber auch die Frage aufwerfen, wie kostengünstig Museen auf Dauer ihre Zukunft im Pandemie-Dauerbetrieb planen sollten. Das aktuelle Konzept zeigt österreichische Künstler:innen und bietet ab morgen Raum für das abwechslungsreiche Schaffen der Künstlerin Michela Ghisetti. Bei der Gelegenheit schnell noch ebendort zu den Modigliani-Originalen. Diese Ausstellung kann wegen aufwändiger internationaler Leihgaben sicher nicht verlängert werden.

Martin Noël
Michela Ghisetti
Modigliani. Revolution des Primitivismus

Nur das Belvedere21 muss ich erneut besuchen, weil ich doch wissen will, ob die von Ugo Rondiones eigens für’s 21er-Glashaus ertüftelte Raumbespielung bei Sonnenlicht ein stimmungsvolleres Gesamterlebnis bringt, als der Dialog mit aus unterschiedlichen Ton-Farben zusammengesteckten Tänzer:innen-Abgüssen im Abenddunkel, und Erde, die man durch die FFP2-Maske nicht riechen und schon gar nicht berühren darf.

Ugo Rondinone: Akt in der Landschaft

Schließen
Zum eSeL Twitter Kanal


Mehr Informationen finden Sie in unserer Daten­schutz­erklärung
Schließen
Zur eSeL Facebook Page


Mehr Informationen finden Sie in unserer Daten­schutz­erklärung
Die Webanalyse durch Google Analytics wurde deaktiviert.