Meta-Perspektive auf's Oktoberfest

Symbolfoto eSeL.at: Oktoberfest Phantom - Philip Gröning (Volkstheater Dunkelkammer, 29.10. - 3.11.2021)

Volkstheater bläst ja seit Intendantenwechsel nebst abwechslungsreichem Bühnenprogramm (ich fürchte mich schon vor Meese heute) auch in den Nebenspielplätzen durchaus interessante Programmangebote in den eSeL Kalender Äther.

Beim Virtual Reality Spektakel "Oktoberfest Phantom" in der VoT „Dunkelkammer“ musste eSeL staunend wie seufzend grübeln, als düstere Avatare aus Social Media Artefakten vom Bierzeltspektakel als fleckige Grafikrestflecken durch virtuellen Bierzeltdunst waberten. Man durchschreitet per Joystick eine aus Postings vom Münchner Oktoberfest neu zusammengerechnete Bierzeltdokumentation.

Die technoide 3D-Aufbereitung der Handyvideos als begehbare VR-Landschaft schafft zusätzliche Distanz zu jenen anhand ihrer Pixelflecken Erahnbaren Biertrinkmassen, durch die man via Controller mittendurchmaschiert (und meint, ihre Gesprächsfetzen zu erahnen, während in der Ferne die Humpa-Musik scheppert). Abgehoben kam ich mir vor, weil man schaut in unverbindlich distanzierter Isolation buchstäblich auf das Geschehen herab. Arm kommen sie einem vor. Dabei kostet das glaub ich schon viel Geld dort, das Biertrinken nebst dem Eintrittzahlen, und sich dort vermutlich zu langweilen, bis der Gerstensaft seine Wirkung getan hat. Denkt sich der eSeL als Theaterbesucher hinter seiner Schaubrille im Düsterambiente, der sich – schlechtes Timing – als BetaTester für Zuckerbergs Meta-Albtraumvision empfindet, und hofft, dass Zuckerbergs Expansionsdrohung eine ebenso trostlose Veranstaltung bleibt, wie ein sozialvoyeuristisches Digitalrestlessen vom Oktoberfest.

Oktoberfest Phantom

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