The Lure of the Gaze and the Past
Kunst Theorie Präsentation
We can't find the internet
Attempting to reconnect
Verbindung zu esel.at
Eine psychoanalytische Sicht auf die Werke von Édouard Manet
Das Buch Die Verlockung des Blicks und der Vergangenheit (The Lure of the Gaze and the Past) der Psychoanalytikerin Jeanne Wolff Bernstein untersucht die Werke des französischen Malers Édouard Manet aus einer innovativen Perspektive. Für ihre Analyse der Beziehungen zwischen Künstler:in, Gemälde und Betrachter:in zieht sie Freuds Schrift Der Witz und seine Beziehung zum Unbewussten (1905) heran. Darin wird dargelegt, wie der Erzähler eines Witzes sein Publikum auffordert, den Witz durch eine imaginierte dritte Person zu ergänzen.
Wolff Bernstein argumentiert, dass Manet ähnlich vorgeht und die unbewussten Prozesse seiner Betrachter:innen einbezieht, um die auf seinen Leinwänden dargestellten Szenen zu vervollständigen. Unter Rückgriff auf Jacques Lacans Theorie des Blicks und Spiegelstadiums argumentiert sie, dass Manet den traditionellen passiven Blick der Betrachter:innen in Frage stellt , indem er sie in rätselhafte Szenen hineinlockt, durch die sie sich ihrer eigenen voyeuristischen Position bewusst werden.
Die Autorin entwickelt eine psychoanalytische Bildanalyse von Manets Werk, die seine malerische Genealogie und nicht seine persönliche Vergangenheit in den Vordergrund stellt. Auf diese Weise werden drei unterschiedliche Perspektiven kombiniert: die persönliche, die historische und die Identifikatorische welche gemeinsam zu einem neuen Verständnis von Manets Werk führen.
Jeanne Wolff Bernstein ist Psychoanalytikerin, die in Wien lebt und arbeitet. Sie ist Mitglied, Lehranalytikerin und stellvertretende Vorstandsvorsitzende des Wiener Arbeitskreises für Psychoanalyse (WAP). Sie ist Vorsitzende des Beirats der Sigmund Freud Privatstiftung, wo sie 2008 Fulbright-Freud Visiting Lecturer of Psychoanalysis war. Vor ihrer Übersiedlung nach Wien war Jeanne Wolff Bernstein Präsidentin und Lehr-analytikerin am PINC Institut (Psychoanalytic Institute of Northern California), San Francisco. Sie ist Mitglied des Lehrkörpers des PINC und des NYU Postdoctoral Program und unterrichtet am WAP. Sie hat zahlreiche Artikel zu den Schnittstellen zwischen Psychoanalyse, bildender Kunst und Film veröffentlicht.