Aufstand Der Schwestern // Heimsuchung
Film Screening
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Der einzige Drecksheimatfilm - eine wahre Erzählung // Premiere + Party // Welcome-Shots ab 21:00 Uhr
Ein Film von Sarah Held & FAZO666FAZO
Ö 2025
26 min
dOV + englische Untertitel
Die Geschichte des Aufstands der Schwestern reicht weit bis in die frühe Neuzeit zurück und ist bis 1659 belegt. Über früher datierte Erwähnungen streiten die Historikerinnen bis heute. In einem Punkt sind sie sich einig, bereits damals leisteten sie Widerstand gegen Männer, gegen Inquisition und den ganzen Wahnsinn. Im späten 17. Jahrhundert nahmen die willkürlichen Gewaltexzesse, die Verleumdung und das Lynchen von Frauen als Hexen europaweit langsam ab. Außer in Österreich, genauer gesagt, war das Bistum Salzburg eine Hochburg für Hexenverfolgung. Allein im Jahr 1676 wurden 97 Frauen als Hexen denunziert und getötet. Das kleine Österreich gilt bis heute als Land der Femizide und als Land des Faschismus. Eine ganz besonders rückwärtsgewandte Gegend war der Lungau, insbesondere auf Schloss Moosham folterte und mordete ein fleißiger Sadist gegen die Zeitenwende an. Auch viele Schwestern fielen ihm zum Opfer und wurden am Passeggen hingerichtet. Nach fast drei Jahrhunderten sind unsere Ahnfrauen, die dunklen Meisterinnen, zurück, um ihre Schwestern zu befreien. Auferstanden, um Satanas Patriarchatanas aus den Köpfen zu vertreiben und seinen Schergen zu exorzieren.
Kunstfilm entwickelt aus der Performance „Heimsuchungen“ vom Aufstand der Schwestern am Hauptplatz in Tamsweg, Lungau (07/23)
AUFSTAND DER SCHWESTERN
Österreich hat ein Gewaltproblem - primär mit Gewalt von Männern an Frauen* - hier trifft eine hohe Femizidrate auf eine niedrige Mordrate. Seit Ende 2021 agitiert der Aufstand der Schwestern mit Aktionskunst gegen die vergeschlechtlichte Gewaltsituation. Schwester meint keine biologischen Verwandtschaftsverhältnisse, sondern einen solidarischen Sisterhood-Vibe. Schwester wird als Kunstbegriff für alle Frauen verstanden, egal welches Geschlecht bei der Geburt zugeordnet wurde: “Wir sind alle Schwestern, egal woher oder cis/trans, es braucht Zusammenhalt und Empowerment im Kampf gegen herrschende Verhältnisse!” Die Definition von Femizid ist in der aktuellen Forschung nicht einheitlich festgelegt. Der Begriff (engl. Femicide aus Female und Homcide) grenzt gezielte misogyn motivierte Gewaltverbrechen vom herkömmlichen Mord ab. (Russell, 1976) Der Aufstand der Schwestern berücksichtigt zudem Galtungs Gewaltdreieck: Femizid wird von direkter Gewalt, kultureller Gewalt, z.B. Geschlechterstereotypen und struktureller Gewalt, wie Sexismus oder Rassismus bestimmt. Die Gewaltformen sowie die Unterdrückungskategorien class, gender und race wirken intersektional und sind dynamisch verzahnt.