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Uraufführung | Koproduktion mit Anna Rot
Natürlich hat er halt irgendeinen Polster zertrümmert,
nicht meinen Kopf.
Ein nacktes Bein, das Gesicht zur Seite gedreht, unversehrt, das Haar fließt weich über den blutigen Boden. Der Anblick von tot inszenierten weiblichen Körpern ist für uns Normalität. Bei gleichbleibend hohen Femizidraten in Österreich ist die Frauenleiche noch immer fixer Bestandteil sämtlicher Unterhaltungsformate. Die Fragilität dieses schönen (meist jungen) Körpers, die Grausamkeit seiner Zerstörung sorgen in der Geschichte für Schreck und Spannung und geben dem männlichen Protagonisten emotionale Tiefe. Anna Rot hat mit elf Jahren ihre erste Leiche fürs Fernsehen gespielt, viele weitere folgten. Für TVMordia unterhält sie sich mit Kolleginnen, die von ihren Erfahrungen mit dem Totspielen erzählen, von den absurden Anforderungen und von Strategien, diesen gerecht zu werden. Die Interviews werden zum Soundscape, die Leichen bekommen eine Stimme. Die Choreografie der Todesarten überschreibt die kollektive Erfahrung der passiven Körper. Die Tote blickt zurück.