TUesday Lounge goes Cinema: Zum Vergleich
Film Screening
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Die „TUesday Lounge goes Cinema“ der TU Wien lädt ein zu einer Vorführung des Films „Zum Vergleich“, gefolgt von einer Diskussionsrunde zum Thema „Ziegel – traditionelles Baumaterial im Kontext der Nachhaltigkeit“.
Harun Farocki zeigt in seinem Dokumentarfilm „Zum Vergleich“ die Herstellung von Ziegeln in verschiedenen Kulturen und auf unterschiedlichen Kontinenten – in Afrika, Indien und Europa. Der Film dokumentiert Menschen, die ohne Maschinen arbeiten, Menschen, die mit Maschinen arbeiten, sowie Maschinen, die fast ohne menschliches Eingreifen Ziegel produzieren. Ganz ohne Kommentar und ohne Wertung der gezeigten Arbeitsmethoden bietet der Film lediglich das „Material“ an, das der Zuschauer selbst vergleichen und reflektieren soll.
In der Podiumsdiskussion im Anschluss an die Filmvorführung wird die Rolle von Ziegeln als Baumaterial untersucht, die einen wichtigen Beitrag zum Kreislaufsystem des Bauens leisten können. Aufgrund ihrer Materialeigenschaften und der Art ihrer Verarbeitung nehmen sie Einfluss auf unser Verständnis vom nachhaltigen Bauen sowie der ressourcenschonenden Nutzung von Materialien unseres Planeten.
Gäste:
Dr. Josef Füssl, Professor für Struktursimulation und Ingenieurholzbau, TU Wien
Dr. Harald Stühlinger, Professor für Kunstgeschichte, TU Wien
Dr. Gerhard Zsutty, Leiter des Wiener Sondermuseums Ziegel und Baukeramik
Moderation: Akad.Bib.-u.Info.expertin Mag.a phil. Barbara Sanchez Solis (Leiterin des Zentrums für Forschungsdatenmanagement an der TU) und Dr. Christian Hellmich (Professor für Mechanik der Werkstoffe und Strukturen an der TU)
ZUM VERGLEICH
In Afrika, Indien und Europa werden Ziegelsteine produziert, aus denen Krankenstationen, Kinderheime, Schulen und Wohnhäuser entstehen. Harun Farocki beobachtet die Arbeitsschritte bei der Herstellung des Baumaterials. Per Hand, Maschine oder Roboter wird es gegossen, gebrannt oder gepresst. Je nach Produktionsland sind dabei ein einzelner oder viele Arbeiterinnen und Arbeiter beteiligt. Der Titel des Films teilt etwas Entscheidendes mit: Farocki bietet lediglich Material an, der Akt des Vergleichens zwischen traditioneller, früh- und hochindustrieller Gesellschaft liegt beim Zuschauer. Die kleinste Einheit, auf die sich der Film ausschließlich konzentriert, ist der Ziegelstein. Das verbindende Element sind Texttafeln, die knapp über den jeweiligen Ort und die Bauweise informieren. Ein weiterer Vergleich drängt sich auf: Die kleinste Einheit des 16mm-Bildes ist das Korn. Es verbindet sich mit dem Pixel, der in der Schweiz am Computer generiert wird, um einen Ziegel darzustellen, ebenso wie mit der Bleistiftzeichnung einer europäischen Architekturstudentin in Indien. Analoge und digitale Bildwelten sind mehr als Informationsträger, sie sind Teil der Produktion. Berlinale Katalog, 2009